Der Ramadan, der Monat Allahs und die Tage des Fastens … Was bedeuten sie für die Gläubigen?
„Ihr, die glauben, euch ist das Fasten vorgeschrieben, wie es denen vorgeschrieben, die vor euch waren, damit ihr vielleicht gottesfürchtig werdet“
(Koran 2:183) Tweet
„Der Monat Ramadan, in dem der Koran herab gesandt wurde …“
(Koran 2:185) Tweet
Der Begriff „Ramadan“ geht, nach dem Wörterbuch, u.a. auf folgende Bedeutungen zurück: Herabkommen von Regen gegen Ende des Sommers, aber noch vor dem Herbst, und das Reinigen der Erde vom Staub; barfuß auf einer Straße, die die Sonne erhitzt hat, laufen und verbrennen; das Schwert zum Schärfen bearbeiten.
Gemäß der Wortbedeutung ist also das Fasten im Ramadan eine Handlung der Reinigung, der Schärfung und des Schutzes für die Gläubigen.
Genauso wie die Offenbarung Allahs vom Himmel herabkam, kommt auch der Regen von oben herab. Interessanterweise benutzt der Koran bei beiden Vorgängen denselben arabischen Begriff. Denn beide sind Barmherzigkeit. Und es ist weder ein wirkliches Leben ohne Offenbarung möglich – schon gar kein ewiges Leben – noch kann ein Lebewesen ohne Regen und Wasser überleben. Im Ramadan erleben wir die Barmherzigkeit hingegen als Möglichkeit zur Säuberung und Läuterung vom geistigen Schmutz und von unseren Sünden. Die Fastenzeit ist der Zeitabschnitt, in dem wir die Absicht fassen und den Willen aufbringen, uns von diesen unerwünschten Dingen zu reinigen. Deshalb teilt der Prophet (ﷺ) uns mit: „Wer immer aus tiefem Glauben heraus und in der Hoffnung auf die Belohnung Allahs den Ramadan fastet, dem werden seine vergangenen Verfehlungen vergeben.“
Bringen wir also Mut auf, verabscheuungswürdige Dinge abzulehnen, diesen zu widerstehen und Groll, Hass, Schmutz im Herzen mit dem „Regen des Ramadans“ wegzuwaschen.
Deswegen stellt sich für uns abermals die Frage: Werden Essen, Trinken und soziale Aktivitäten unseren Alltag im Ramadan bestimmen oder die Aspekte der Reinigung und Läuterung? Wir selbst haben es in der Hand wie der Ramadan und das Fasten für uns dieses Jahr wird. Wir sollten uns nicht achtlos in den Ramadan hineintreiben lassen und uns bewusst für das Bessere entscheiden. Denn wir wissen nicht, ob wir eine weitere Gelegenheit im Ramadan bekommen werden.
Möge Allah uns den Wert des Ramadans bewusst machen und uns von ihm auf die beste Weise Nutzen ziehen lassen. Möge unser Herr das Fasten und die Gottesdienste zum Anlass nehmen, uns zu vergeben. (Amin)