Spenden wird im islamischen Sprachgebrauch als „Sadaqa“ – abgeleitet von „aufrichtig und wahrhaftig sein“
– oder als „Infaq“, das die Bedeutung von „etwas ausgehen oder zum Ende kommen, vergehen, weniger werden etc.„ besitzt, bezeichnet.
Im Koran wird auch für Zakat manchmal der Begriff „Sadaqa“ gebraucht: „Nimm Sadaqa von ihrem Besitz, um sie zu reinigen und zu läutern.“ (9:104). Zakat kann man demnach als die „Pflichtsadaqa“ betrachten.
Von den Dingen, die Allah seinem Knecht gegeben hat und die er über seine Grundbedürfnisse hinaus in seinen Händen hält, kann ein Muslim etwas weggeben ohne befürchten zu müssen, dass sein Besitz dadurch weniger werden wird: „Sag: Gewiß, mein Herr gewährt die Versorgung großzügig, wem von Seinen Dienern Er will, und bemißt auch. Und was immer ihr auch als Infaq hergebt, so wird Er es euch ersetzen, und Er ist der Beste der Versorger.“ (34:39)
Wir denken fälschlicherweise oft, dass wir in erster Linie den Menschen etwas Gutes tun, die unsere Spende erhalten. Es verwundert wahrscheinlich viele, dass dies nicht der Fall ist! Zunächst einmal tun wir uns selbst etwas Gutes, wenn wir für Allah spenden. Weil Allah (siehe obiger Vers) die Menschen und all Seine Geschöpfe versorgt. Wir sind ja nur die „Mittler“ Seiner Versorgung. Allah ist in der Lage Seine Geschöpfe ohne uns und unsere Spenden zu versorgen.
Weiterhin ist die Spende, die wir im Grunde für uns tätigen, eine Investition für unser Jenseits. Den Nutzen werden wir inschallah in Form von der Zufriedenheit Allahs und als Belohnung Gottes mit dem Paradies bzw. Schutz vor dem Höllenfeuer sehen.
Aus dieser richtigen islamischen Perspektive heraus müssen wir vorsichtig sein, ob unsere Spenden überhaupt angenommen werden –dies sowohl in den Augen unseres Herrn, als auch aus der Sicht derer, die die Spenden von uns bekommen.
Also muss das Spenden (Sadaqa und Infaq) auf eine korrekte Art und mit einem gewissen „Anstand“ (arab.: adaab) durchgeführt werden. Ansonsten werden sie womöglich nicht angenommen und wir selbst haben wir den Schaden und Nachteil davon. Gott wird bestimmt nicht keinen Schaden davon bekommen, noch die Armen und Bedürftigen, die ja Allah versorgt.
Was sollten also diese „Anstandsregeln“ des Spendens sein?
•Ohne eine Erwartung von Gegenleistung (durch die Menschen) herzugeben
•Dem Empfänger aufgrund der Spende nichts vorzuhalten
•Das Gespendete nicht als etwas Großes bzw. Großartiges zu betrachten
•Keine schlechten und minderwertigen Sachen beim Spenden zu bevorzugen
Ohne diese „Anstandsregeln des Spendens“ wird der Muslim Gefahr laufen, dass er „unanständig spendet“!
RüÅtü Aslandur, muslimehelfen