Nusayba bint Ka’b Al-Ansariyah (Umm Umara)
Es gibt viele Gefährten und Gefährtinnen (Allah möge mit ihnen allen zufrieden sein) des Propheten Muhammad (s), deren islamische Lebensführung und Charaktereigenschaften sehr vorbildlich sind. Aber unter diesen Gefährten gibt es einige, die mit ihrem Einsatz und Handeln noch mehr hervorstechen.
So ist zweifellos Nusayba bint Ka’b Al-Ansariyah oder Ummu Umara (ra) eine der Vorbildlichsten. Nicht nur sie selbst, auch ihr Bruder, ihr Ehemann, ihre Kinder waren aufrichtige Muslime und setzten sich mit all ihren Kräften für den Islam ein. Nusayba war aus Yathrib. Sie nahm den Islam an schon bevor die Muslime dorthin auswanderten. Nusayba kam als eine von zwei Frauen in der Delegation von fünfundsiebzig Personen von Yathrib nach Mekka, um dem Propheten Muhammad (s) den Treueeid zu schwören.
Ummu Umara konnte an vielen wichtigen Ereignissen teilnehmen und sich für den Islam einsetzen. Sie war z.B. al-Hudaybiyya, Khaibar, der gemeinsamen Umra, Hunain und der Schlacht von Yamama anwesend.
Das bemerkenswerteste Ereignis erleben wir aber in der Schlacht von Uhud:
Nusayba nahm an der Schlacht von Uhud teil, um den Verwundeten Wasser zu geben und ihnen ihre Wunden zu versorgen. Ihr zweiter Ehemann Ghaziyah Ibn Amir und ihre beiden Söhnen Abdullah und Habib nahmen als Kämpfer in dieser Schlacht teil.
Zu Beginn der Schlacht von Uhud sah es zunächst so aus, als ob die Muslime die Oberhand gewinnen würden. Da manche Muslime im Verlauf der Schlacht aber ihre Stellungen verließen, um Kriegsbeute einzusammeln, konnten die Quraisch einen erfolgreichen Gegenangriff starten. Das Ergebnis war, dass die muslimischen Kämpfer in große Bedrängnis kamen und sogar das Leben des Prophet (s) in höchste Gefahr geriet.
In dieser Situation der großen Gefahr begriff Umm Umara, dass sie nun den kämpfenden Muslimen zu Hilfe eilen musste. Sie legte den Wasserbehälter und die Bandagen für die Verwundeten weg und nahm ihr Schwert und ihren Pfeil und Bogen in die Hand.
Die Muslime waren so sehr von der Gegenattacke der Götzendiener überrascht und liefen in Furcht davon, dass nur noch wenige Gefährten übrig blieben, um den Propheten (s) zu beschützen. Nusayba kämpfte sich zum Gesandten Allahs (s) durch und stieß zu den zurückgebliebenen Sahaba dazu. Genauso wie die wenigen standhaften Sahaba, bildete sie nun ein Teil des lebendiges Schutzschildes für den Propheten Muhammad (s).
Der Prophet (s) bemerkte, dass Nusayba ohne ein Kampfschild war und rief deshalb einem der flüchtenden Muslime zu: „Gib dein Schild, denen die kämpfen!“. Dieser gab Nusayba sein Kampfschild. Sie verteidigte den Propheten (s) ohne zurückzuweichen und auch gegen die berittenen feindlichen Kämpfer. Der Prophet (s) bemerkte später: „Wohin ich mich auch hinwendete, nach rechts oder links, ich sah sie vor mir kämpfen und mich verteidigen!“. Nicht nur sie, sondern ihre ganze Familie war unter denen, die den Propheten (s) in höchster Not mit dem Einsatz ihrer Leben beschützen. Es wird überliefert, dass Nusayba in der Schlacht von Uhud dreizehn z.T. schwere Verwundungen davontrug. Der Gesandte Allahs (s) konnte sein Erstaunen über ihren Einsatz, ihren Mut und ihre Standhaftigkeit nicht verbergen und bemerkte zu ihr: „Wer kann das aushalten, was du ausgehalten hast, O Umm Umara?“
Umm Umara bemerkte die Zufriedenheit des Propheten (s) über ihren Einsatz in der Schlacht und betrachtete dies als eine Gelegenheit ihn (s) um etwas zu bitten. So bat sie den Propheten (s): „Bitte Allah darum, dass wir deine Gefährten im Paradies werden.“ Und der Prophet (s) sprach das gewünschte Bittgebete mit den Worten: „O Allah, mache sie zu eine meiner Gefährten im Paradiesgarten!“. Umm Umara war überglücklich über diese Dua des Propheten (s) und bemerkte: „Nun kümmert es mich nicht, was noch mit mir in dieser Welt geschieht!“
An Nusayba (ra) sehen wir einen erstaunlichen Höhepunkt des Einsatzes um Allahs Willen.
In diesen Tagen und Wochen erinnern wir uns in der Schwesterkampagne von muslimehelfen auch an unsere Schwestern, die tagtäglich Großartiges leisten. Sie sind bereit um Allahs Willen noch mehr zu geben. Unterstützen wir sie dabei – lassen wir sie nicht allein!