Opfern im Islam und in anderen Religionen

Es ist nicht lange her, dass wir das Fasten im Ramadan hinter uns haben. In Bezug auf das Fasten im  Ramadan teilt uns der Koran mit, dass uns dieses Fasten genauso zur Pflicht wurde wie den Angehörigen früherer Offenbarungen.

Das ist für uns Muslime natürlich nicht verwunderlich. Denn die  letzte Offenbarung Gottes für die Menschen, die der abschließende der Gesandten, Muhammad (s) erhielt, beinhaltet auch den Kern und die Grundlage der Botschaft der früheren Propheten.  Auch diese brachten den Islam, d.h. Gottergebenheit, die Allah ihnen offenbart hatte.

In der Vorschrift des Opferns sehen wir eines dieser Bestandteile: Wie wir vom Koran erfahren, ist seit der Zeit von Kabil und Habil das Opfern für Allah eine Gepflogenheit, die gottergebene Menschen pflegen. (siehe dazu Koran Sure 5 Verse 27-32 und Altes Testament 1. Buch Moses, Kapitel 4, Verse 1-16)

 

In den monotheistischen Religionen wurde das Darbringen von Opfertieren stets als Mittel zu Kommunikation mit Gott, als Möglichkeit der Vergebung und als Annäherung an den Schöpfer betrachtet. Das Opfer galt sowohl als individuelles, wie auch als ein kollektives Mittel zur Läuterung und als ein Symbol zum Verzicht für den angebeteten Gott. Doch leider kam es auch bei dieser religiösen Praxis oft vor, dass das Symbol mit der Realität, das der Zweck mit dem Mittel durcheinander gebracht wurde, oder dass es durch polytheistische Praktiken entstellt wurde.

 

Es scheint, dass auch aus diesem Hintergrund heraus, Allah, der Erhabene, die folgenden Koranverse offenbarte:  „Sicher erreicht nicht ihr Fleisch Allah, und nicht ihr Blut, sondern es erreicht ihn die Gottesfurcht von euch.“ ( Koran 22:37). Hier wird angedeutet, dass das eigentliche Ziel des Opferns verloren geht und eine bloßes Ritual ohne Inhalt zurückbleibt, falls man nicht auf das wesentliche Kernziel des Opferns achtet! Zudem wird der Sachverhalt, um was es eigentlich beim Opfern geht, deutlich in der Geschichte von Kain und Abel offensichtlich. Eigentlich verhält es sich  mit jedem Gottesdienst gleich, so auch z.B.  mit dem Fasten, das zu bloßem Hungern und Dürsten reduziert wird, wenn man dabei das eigentliche Ziel– den Erwerb der Gottesfurcht -(Koran 2:186) aus den Augen verliert.

 

Die Tradition der Schächtung eines Opfertieres, wurde vor und in der Zeit des Propheten Muhammad (s) in Mekka praktiziert und es gab bei den Götzendienern viele Arten der Darbringung eines Opfertieres. Die vorislamischen Araber sahen in fast jeder Angelegenheit, wie der Geburt eines Sohnes, Tod einer Person, bei guten oder schlechten Ereignissen, einen Anlass zur Darbringung eines Opfertieres.  Diese Opfer wurden im Allgemeinen den Götzen dargebracht.

Der Islam stellte auch in diesem Bereich den ursprünglichen Bezug zu dem einen einzigen Gott wieder her und führte einige dieser Sitten auf dieser ursprünglichen Grundlage fort.

Obwohl im Judentum und im Christentum die Praxis der Darbringung des Opfertieres in ihren Heiligen Schriften zu finden ist (s.  Altes Testament, 3. Buch Mose; Neues Testament, Markus 14:22-33 und Lukas 22: 7-14), ist der Islam in seiner endgültigen Form und die Praxis der Muslime, die dem Propheten Muhammad (s) folgen, die einzige Weltreligion, die die religiöse Praxis der Schächtung von Opfertieren weiter aufrecht erhält. Sie halten also die tausende Jahre lange religiöse Praxis der Gläubigen aufrecht und beleben so die Vorgehensweise des Propheten Ibrahim (as) jedes Jahr aufs Neue.

 

Zur Kritik des Kurbans

Manche Kreise kritisieren die islamische Vorschrift des Opferns und Schächtens und konfrontieren die Muslime mit Vorwürfen, dass es dabei hauptsächlich um „Blut und Fleisch“ ginge. Gerade das ist aber das, worauf die Muslime bei dieser Vorschrift nicht abzielen sollen. Dieses Argument wird sowieso an den wahren und bewussten Gläubigen vorbeigehen, da sie von Allah selbst (also von Dem, Der diese Vorschrift für sie erlassen hat) auf diesen Sachverhalt hingewiesen werden. Es darf und soll beim Opfern eines Tieres einzig und allein um Gottesfurcht gehen. Der Vorwurf des Blutes und des Fleisches, den die Kritiker dem Islam gegenüber vorbringen, ist kein nachvollziehbares Argument. Denn dann müsste man ja  auch die Frage stellen dürfen, wie die Millionen Tiere, die das ganze Jahr verspeist werden, zu Tode kommen und wer ihr Fleisch verspeist.

 

Wir als Muslime sollten diese Vorschrift weiterführen wie uns Gott angewiesen hat(Sura al-Kauthar) und in der Art und Weise wie uns dies der letzte Gottesgesandte (s) vorgelebt hat.

Ein gesegnetes Opferfest allen Muslimen!

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