Von Nadya Moussa
Zum Fest am Ende des Monats Ramadan freuen wir Muslime uns. Als Ausdruck dieser Freude ziehen wir unsere besten Kleider an und gehen zum gemeinschaftlichen Gebet in die Moschee. Nach dem Gebet gibt es oft selbstgebackene Plätzchen und Kuchen, irgendwer bringt immer etwas mit. Wir feiern nicht so viele Feste, aber es geht ja auch um die Qualität und nicht um Quantität des Erlebten.
Durch die Entbehrungen im Ramadan haben wir ein gewisses Gespür für diejenigen unserer großen Gemeinschaft entwickelt, die wenig haben, und erfahren, was es heißt zu entsagen. Durch das bewusste Lesen im Koran haben wir uns an die Kernpunkte unseres Glaubens erinnert. Einer dieser Kernpunkte ist die Fürsorge um diejenigen, denen es nicht so gut geht wie uns selbst. Und wenn es manchmal nur eine kleine Freude ist, die man seinem Gegenüber bereitet.
Nicht nur, um ihnen eine Freude zu bereiten, sondern vor allem weil sie es dringend benötigten, haben im vergangenen Juni 2018 sowohl 2.000 Männer, Frauen und Kinder aus Kinniya und Muthur an der Ostküste Sri Lankas als auch 8.600 Männer, Frauen und Kinder der Rohingya in Moynarguna, einem Flüchtlingslager in Bangladesch, ein Set neue Kleidung erhalten. Vor allem die Kinder haben sich sehr über ihre neuen Kleider gefreut, wie Samsunnahar, 10 Jahre alt. Sie erzählt:
„Assalamu alaikum. Ich lebe seit fünf Monaten mit meiner Familie in diesem Flüchtlingslager. Ich freue mich so, dass ich neue Kleidung zum Fest bekomme. Ich habe nur zwei Kleider zum Anziehen. Alhamdulillah, jetzt habe ich von euch eines mehr bekommen. Vielen, vielen Dank! Mein Fest wird mit diesem neuen Kleid voller Freude sein.“
Dass es bei der Verteilung in Moynarguna in Strömen geregnet hatte, war da nebensächlich.
Die Jungen haben jeweils ein Hemd und eine Hose, die Mädchen einen Salwar, einen Kamiz und ein Tuch erhalten, die Frauen bekamen einen Thami, ein traditionelles Kleid, und den Männern wurden Lungis ausgegeben.
Auch in zwölf Moscheen in Kinniya und Muthur in Sri Lanka freuten sich Kinder und ältere Männer und Frauen über Geschenke zum Fest. Die Männer haben jeweils einen Sarong und ein Hemd erhalten, jede Frau einen Sari und eine Bluse, die Jungen jeweils eine Hose und ein T-Shirt und die Mädchen jeweils ein Kleid und eine Hose.
Zumindest die Erwachsenen können ihre neuen Kleider inschallah lange tragen, vielleicht auch zum kommenden Fest. Und wenn die Kinder aus ihren neuen Sachen herauswachsen, freuen sich inschallah jüngere Geschwister oder Nachbarkinder. Es müssen nicht immer große Geschenke sein, die Freude bereiten und helfen.
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