Wenn es draußen kälter wird brauchen wir uns kaum Gedanken darüber zu machen, ob Vorkehrungen zu treffen sind, damit wir die kalte Jahreszeit gut überstehen. In unseren Projektländern ist das für viele Menschen nicht so einfach. Für die Familien dort ist es üblich, dass sie kaum geeignete Kleidung für den Winter haben. Sie müssen mit dem auskommen, das sie schon haben. In der Regel handelt es sich dabei um abgetragene und abgenutzte Kleidung. Ihre Lebensumstände ermöglichen es ihnen kaum, sich von eigenen Mitteln mit warmer Winterkleidung zu versorgen. Um bedürftige Menschen zu unterstützen, hat muslimehelfen im vergangenen Winter insgesamt 13 Winterhilfeprojekte in Albanien, Bangladesch, Bosnien, Indien, Libanon, Montenegro, Nepal, Pakistan, Serbien, Tschetschenien und der Ukraine umgesetzt, alhamdulillah.
Ein Projekt wurde im Norden Bangladeschs durchgeführt. Die Region liegt in den Gebirgsausläufern des Himalaya, wo es jeden Winter zu Kälteeinbrüchen kommt. Hinzu kommt, dass Bangladesch immer wieder von Wetterextremen wie Wirbelstürme, Dürre und Überschwemmungen heimgesucht wird. Für viele Bewohner, die ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft erwerben eine schwierige Situation, denn infolgedessen bleiben sie arm. Warme Kleidung können sie sich nicht leisten. Über die Winterhilfe konnten Decken, Kinder-Pullover und Schals an insgesamt 2000 Bedürftige in zwölf Distrikten ausgegeben werden. Antaz ist 72 Jahre alt und einer der Begünstigten. Er sagt: „Assalamu alaikum. Ich bin schon sehr alt und habe kein Einkommen. Ich erhalte nur eine kleine Rente, die mir zur Verfügung steht. Das Geld ist nicht ausreichend, damit man davon etwas sparen könnte, um Kleidung zu kaufen. Der Winter ist dieses Jahr kaum zu ertragen. Ich wusste nicht, wie ich an eine Decke kommen könnte. Jetzt habe ich eine. Ich danke euch von Herzen. Möge Allah euch segnen.“
Ein weiteres Projekt in Bangladesch wurde in Cox’s Bazar umgesetzt. In zwei Flüchtlingslagern wurden an 1200 Rohingya Familien jeweils eine Decke, einen Schal für Frauen und ein Kinderpullover verteilt.
Für die Gastgemeinden ist der Zulauf der Rohingya keine einfache Situation, denn er hat Auswirkungen auf ihre Lebensgrundlagen. Das veranlasste Behörden eine Berücksichtigung der einheimischen Bewohner bei Hilfsprojekten anzuordnen.
Um dem Folge zu leisten, wurden in zwei Unterbezirken an 600 ansässige Familien ebenfalls jeweils eine Decke, ein Schal für Frauen und ein Kinderpullover ausgegeben. Ismat ist ein dreizehnjähriges Mädchen aus einem der Flüchtlingslager. Sie sagt: „Assalamu alaikum. Ich liebe die Winterkleidung, die ihr mir gegeben habt. Sie ist so schön. Jeder in meiner Familie leidet im Winter darunter, keine geeigneten Sachen zu haben. Diese warme Kleidung ist eine große Erleichterung für uns. Vielen, vielen Dank für die warmen Sachen.“
Auch in Indien gab es letztes Jahr zwei Winterhilfeprojekte. Eines davon in Assam, das im Nordosten des Landes liegt. Dort wird es in den Gegenden, die an Flüssen liegen sehr kalt und führt dazu, dass Kinder und ältere Menschen erfrieren.
Die ländlichen Bewohner sind meist bengalisch sprechende Muslime. Sie werden als illegale Migranten gesehen, das ihre Diskriminierung zu Folge hat. Dadurch erleben sie Benachteiligungen und bleiben weitestgehend arm.
In den Distrikten Barpeta und Goalpara konnten Decken, Kinder Pullover und Schals für Frauen verteilt werden. 1518 Menschen konnten begünstigt werden.
Alimuddin ist 52 Jahre alt und aus Goalpara. Er sagt: „Ich arbeite als Tagelöhner. Wenn ich Arbeit habe, haben wir zu Essen und wenn ich keine Arbeit habe, leiden wir. Der Winter ist eine harte Zeit für uns. Ohne warme Winterkleidung ist es schwer für uns, ihn zu überstehen. Ihr habt uns mit der warmen Kleidung sehr geholfen. Ich bete zu Allah, dass Er muslimehelfen und seinen Partnern die Kraft gibt, den Armen noch mehr zu helfen.“
Das andere Winterhilfeprojekt in Indien wurde in Bihar und Westbengalen umgesetzt. Wolldecken, Frauenschals und Kinderpullover konnten an insgesamt 1500 Begünstigte abgegeben werden. Die Familien in diesen Regionen leben vom traditionellen Anbau, dem Zerbrechen von Ziegelsteinen und Fischzucht. Es ist üblich, dass Kinder Gelegenheitsarbeiten ausführen, um zum Lebensunterhalt beizutragen.
Akhter aus Bihar ist 16 Jahre alt und erzählt: „Mein Vater ist Lumpensammler. Er verdient nicht mal so viel, dass die Grundbedürfnisse unserer Familie abgedeckt sind. Deshalb helfe ich ihm oft-neben meinen Schulpflichten-beim Einsammeln von Haushaltsmüll. So kann ich mich aber nicht ernsthaft um die Schule kümmern, noch kann ich mehr verdienen. Im Sommer trägt unsere Familie sowieso die Kleidung, die sie schon hat. Aber wir fangen uns an zu sorgen, wenn es Oktober wird. Meine Eltern haben für sich sowieso alte und kaputte Kleidung, aber wir Jugendliche brauchen neue warme Sachen. Jüngere Brüder kommen mit der Kleidung der älteren Geschwister aus, aber wir Jugendliche werden hilflos. Wir haben jedes Jahr das gleiche Problem. Doch dieses Jahr wurden durch muslimehelfen und seine Partner arme Kinder mit neuer warmer Kleidung versorgt. Ich habe einen Pullover von guter Qualität erhalten und meine Schwester einen Schal. Vielen Dank an muslimehelfen und seine Partner.“
Die vergangene Winterhilfe wurde mit Spenden in Höhe von 203.857€ finanziert und wir danken allen, die für diesen Zweck gespendet haben. Auch für diesen Winter hoffen wir sehr auf Deine Unterstützung, damit wir mit Deiner Hilfe die kalte Jahreszeit für viele bedürftige Menschen leichter machen können, inschallah.