Ein Ort, an dem wir durch Spenden ein Projekt für Witwen und alleinerziehende Mütter finanzieren konnten, war im Distrikt Trincomalee. Der Bezirk Trincomalee ist den Berichten unseres Projektpartners zufolge eines der rückständigsten Gebiete Sri Lankas. Ein Großteil der Gesamtbevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Die meisten von ihnen sind Fischer, Bauer, Tagelöhner und Witwen. Sie kämpfen um ihr tägliches Brot. Es bestand Bedarf an Lebensmittelhilfe. Wir entschieden uns weiterhin zu helfen und dafür zu sorgen, dass ein halbes Jahr lang Mütter, ihre Kinder und Witwen mit Lebensmitteln versorgt wurden. Über sechs Verteilungen hinweg erhielten in der Zeit vom 15.07.2022 bis zum 20.01.2023 500 Familien insgesamt sechs Lebensmittelpakete.
Auf den Projektfotos, die wir von unserem Projektpartner erhielten, sehen wir ältere Frauen, junge Mütter mit Kindern und auch Männer, die die Lebensmittelpakete entgegennehmen. Du fragst Dich wahrscheinlich, warum sich bei jenem Projekt zugunsten von Witwen auch Männer aufreihen, um Lebensmittelpakete zu erhalten? Wir klären es auf. Unser Projektpartner erklärte uns, dass in einigen Fällen einzelne Witwen nicht in der Lage seien, die Trockenrationen selbst abzuholen. Die Gründe dafür können Krankheit, in einigen Fällen eine Behinderung und in einigen extremen Fällen die Tatsache sein, dass sie erst kürzlich verwitwet sind und sich noch in der „Wartezeit“ (‚Idda) befinden. Es gibt auch Fälle, in denen einige dieser Frauen ein männliches Familienmitglied (in der Regel den Vater, den Bruder oder den Sohn) mit der Abholung der Trockenrationen beauftragen. Jene legen den ihnen ausgehändigten Gutschein (Coupon) genau wie die begünstigten Witwen bei der Aushändigung der Lebensmittel vor. Angesichts der mehrere Kilos wiegenden Trockenrationen ist es verständlich, dass Männer im Bedarfsfall den Begünstigten beim Tragen helfen.
Unsere Projektpartner identifizieren die begünstigten verwitweten Frauen und alleinerziehende Mütter, um sie in die Lebensmittelverteilungen miteinzubeziehen. Was wir als Hilfswerk machen ist, dafür zu sorgen auf die Situation der Mütter, Witwen und Waisen aufmerksam zu machen. Zu zeigen, was alles mit Deiner Spende machbar ist.
Ein Lebensmittelpaket für eine begünstigte Familie bestand bei dem soeben genannten Projekt aus zehn Kilogramm Reis, drei Kilogramm Zucker, fünf Kilogramm Weizenmehl, zwei Kilogramm Linsen und einer Packung Nudeln. Im sechsten Monat bei der letzten Verteilung musste die Lebensmittelmenge jedoch angepasst werden, da die Projektmittel aufgrund der starken Preissteigerungen im Land infolge der Wirtschaftskrise sonst nicht ausgereicht hätten. Das letzte Lebensmittelpaket wurde auf zehn Kilogramm Reis, drei Kilogramm Zucker, vier Kilogramm Weizenmehl und zwei Kilogramm Linsen reduziert. Begünstigt wurden Frauen, deren Ehemänner verstorben sind, aber auch Frauen, deren Ehemänner sie geschieden oder verlassen haben und sie daraus resultierend allein für sich selbst und ihre Kinder auskommen müssen. Alle begünstigten Frauen haben nur ein geringes oder gar kein Einkommen.
Eine der 700 begünstigten Frauen des vorgestellten Projektes war die 33-jährige Rismiya aus Kinniya. Sie ist geschieden, hat zwei Kinder und ist alleinerziehend. Ihre Tochter und ihren Sohn ernährt sie durch Hühnerhaltung in ihrem Zuhause. Rismiya berichtete unserem Projektpartner, dass die Spende von Trockenrationen eine große Hilfe für ihre Familie darstellte. Abschließend zitieren wir Rismiyas Bittgebete: „Möge Allah (subhanahu wa ta’ala) Sie alle für Ihre Freundlichkeit belohnen, Menschen in Not wie uns versorgt zu haben.“