In Habro konnte unsere Partnerorganisation ein Ramadan-Projekt umsetzen. Habro ist ein Bezirk in der Mitte Äthiopiens, rund 450km von der Hauptstadt Addis Abeba entfernt. 96% der Bevölkerung sind Muslime.
In den Dörfern Oda Sara, Bareda und Dulacha haben 400 der ärmsten Familien Iftar-Pakete mit je 30kg Weizenmehl und 2l Speiseöl erhalten, 150 von ihnen wurde zusätzlich dazu auch Zakatul-Fitr in Form von 5kg Reis für jede Familie übergeben.
Die Menschen in Habro leben fast ausschließlich von der Landwirtschaft und von Pastoralismus, einer Viehwirtschaft, bei der natürliches Gras- und Buschland beweidet wird. Die Erträge daraus dienen als Einkommensgrundlage. Doch die Haupteinnahmequellen sind ertragsarm durch häufig ausbleibenden Regen und lang anhaltende Dürreperioden. Nachbarschaftshilfe ist nicht leicht. Denn das Gebiet ist nur sehr dünn besiedelt, die Dörfer liegen isoliert. Hinzu kommen eine schlechte Verbindung zum Straßennetz und ein unzureichendes Transportsystem, das teuer und in manchen Gegenden nicht ausreichend ist.
Die extreme Armut hängt mit dem geringen Bildungsstand in der Region zusammen. Ausbildungsmöglichkeiten gibt es kaum. Die Gesundheitslage ist schwierig, auch wegen der schlechten Ernährung. Die hygienischen Umstände, in denen die Menschen leben, sind mangelhaft.
Mohammed Umare lebt in dem Dorf Bareda. Er sagt über sich: „Ich bin 65 Jahre alt. Meine Frau ist vor zwei Jahren gestorben. Seitdem hatte mich mein Sohn Abdurrahman unterstützt. Mein einziger Sohn Abdurrahman ist letztes Jahr gestorben und hat mir die Verantwortung für seine vier Kinder und ihre Mutter übertragen. Wie ihr seht, bin ich ein alter Mann, aber ich muss meine Enkelkinder unbedingt ernähren, indem ich Sadaqa sammele oder Zakat, oder indem ich Holzkohle herstelle oder Brennholz, um es zu verkaufen. Für die Holzkohle bekomme ich wenig und es ist wirklich hart, die ganze Familie in diesem Monat zu ernähren. Ich habe 30kg Mehl und 2 Liter Speiseöl von den Partnern von muslimehelfen bekommen. Möge Allah diese Organisation segnen und die, die sie unterstützen.“
Rahima Abdo ist 31 Jahre alt. Sie lebt in Dulacha. Am Verteilungsort sagte sie unseren Partnern: „Ich habe vor 15 Tagen Zwillinge bekommen. Ich bin eine Stunde barfuß gelaufen, um hierher zu kommen. Ich habe weder Essen noch Wasser in meiner Hütte, weil wir kein Geld dafür haben. Wir haben zwei Kinder verloren; sie sind verhungert. Es ist sehr schwer für mich, darüber zu sprechen.“ Zu der Frage, was ihr Ehemann arbeitet, antwortete sie nüchtern, dass er Holzkohle verkauft. Unsere Partner berichten, dass sie ihr Lebensmittel für mindestens einen Monat gegeben haben und ein bisschen Geld von ihnen aus. Daraufhin wünschte Rahima Abdo ihnen: „Möge Allah eure Kinder nicht verhungern lassen.“
Fatiha Mahmud ist 44 Jahre alt. Sie lebt in Oda Sara: „Wir waren reich“, erzählt sie. „Wir hatten fünf Rinder, vier Kamele, Schafe und Ziegen. Aber während der extremen Dürre 2011 und 2012 haben wir alle verloren. Plötzlich waren wir arm. In der Verzweiflung ist mein Mann plötzlich gestorben. Ich trage jetzt die Verantwortung für fünf Kinder. Unsere ganze Familie macht Ramadan. Obwohl wir zu Hause nichts zu essen haben, sind wir entschlossen zu fasten. Ihr habt uns 30kg Mehl und 2l Speiseöl gegeben. Diese Ramadanhilfe kommt nicht nur von euch, sondern Allah subhanahu wa ta’ala hat es uns ermöglicht, im Ramadan zu fasten. Jazakum Allah chairan. Amin.“
muslimehelfen hat dieses Ramadan-Projekt im Juli 2013 mit 10.805 € finanziert. Wir danken allen Spendern für ihre Großzügigkeit. Möge Allah sie mit dem besten belohnen.