Für einige ist der kommende Ramadan (der erste Ramadantag ist der 20.7., der letzte ist der 18.8.) vielleicht der erste, den sie erwarten, andere dürfen die Atmosphäre des gesegneten Monats durch Allahs Gnade dieses Jahr zum wiederholten Mal erleben.
Ganz gleich der wievielte Ramadan es für einen ist, jedes Mal erfasst die Gläubigen eine freudige Erwartung für diese besondere Zeit. Wahrscheinlich sind sich viele nicht einmal der unzähligen Möglichkeiten bewusst, die diese Zeit für die Gläubigen bereithält. So gibt der Ramadan uns z.B. die seltene Chance der Bergung eines Schatzes und die Reinigung des Erzes, sowie die Raffinierung des Schlamms und des Gerölls, also all dessen, was sich in einem Jahr bei jedem von uns an Ballast angesammelt hat.
In diesem Monat der Reinigung wird ein besonderes Programm zur Erziehung aufgelegt. In allen Religionen ist bekannt, dass eines der Mittel der Erziehung zur Beherrschung des Egos der Hunger ist. Dies ist eine Erziehung zur Selbstüberwindung und zugleich ein Weg zur Bewusstmachung, dass es Menschen gibt, die tagtäglich Hunger erleiden und in diesem Fastenmonat kein Iftar am Abend haben.
„Mit dem Schweren kommt das Leichte“, teilt uns Allah im Koran mit. Eine Erleichterung Allahs im einmonatigen Erziehungsprogramm ist, dass die guten Handlungen dem Gläubigen leicht gemacht und die schlechten Taten ihm erschwert werden.
Allah richtet also alles darauf aus, dass so wenig Hürden wie möglich beim Ramadan-Selbsterziehungsprogramm entstehen. Die Diener Allahs sollen es so leicht wie möglich haben gottesdienstliche Handlunge vorzunehmen, die sie Ihm näher bringen.
Jeder, der diese gesegnete Atmosphäre einmal selbst erlebt hat weiß, dass ihm Erfolg beschieden ist: Der Ramadan schenkt jedem Gläubigen eine ganz neue Persönlichkeit.
Aber dies geschieht nur, wenn die Gläubigen das Fasten nicht als bloßes Hungern und Dürsten verstehen, sondern als ein „an sich Halten“ und eine Kontrolle der eigenen Bedürfnisse im ganzheitlichen Sinne.
Den wirklichen Unterschied macht also dieser Monat erst dann, wenn wir ihn nicht nur über uns „ergehen“ lassen, sondern wir ihn mit dem Koran, den freiwilligen Gebeten, dem Sahur, den gemeinsamen Festenbrechen erleben. Lassen wir uns deshalb inspirieren und durch diesen Monat Frieden in unsere Umgebung ausstrahlen: Lächeln, geduldig sein, Familienmitgliedern, Freunden, Kollegen und Nachbarn Gutes tun usw. Geben wir die folgende Ramadan-Botschaft an unsere Mitmenschen weiter: Ich halte mich nicht nur beim Essen und Trinken zurück, sondern auch fern von Streit. Und: Ich halte Frieden und verbreite ihn.
In diesem Sinne wird ein Fastender zu einem Friedensbotschafter.
Durch das Erleben des Ramadans werden viele erstaunt bemerken, dass dieser Monat uns nicht nur Allah näher bringt, sondern auch unseren Mitmenschen.
Halten wir also gleich den Ramadan in den ersten Tagen an der Hand, damit er uns zum gewünschten Ziel und in die gewünschte Atmosphäre versetzt.
Beglückwünschen wir uns gegenseitig zu der freudigen und segensreichen Zeit, die wir als Muslime als wunderbares Geschenk erhalten haben.
Möge Allah uns befähigen diese Zeit aufs Beste zu verbringen und ihn im wahrsten Sinne des Wortes zu erleben. (Amin)
RüÅtü Aslandur, muslimehelfen