Wie man so schön sagt, macht der Ton die Musik, sprich es kommt nicht selten nur darauf an, was man sagt, sondern auch wie man das Gesagte rüberbringt. Im islamischen Kontext fällt die Art und Weise des Sprechens unter den Adab und den Akhlaq, also die Höflichkeit und generell das anständige Benehmen und den guten Charakter. Tugenden, die sehr wichtig im Umgang miteinander sind und weite Teile unseres Glaubens ausmachen.
Nun gilt es in der deutschen Sprache jedoch für gewöhnlich als höflich und respektvoll Ranghöhere zu siezen, aber genau da, kommen wir im gewissem Maße in einen Konflikt, denn nach unserem Glaubensverständnis ist niemand höher gestellt als ein anderer. Wir sind alle gleichwertige Glaubensgeschwister und betrachten uns auch über die individuellen religiösen Vorstellungen hinaus als Kinder Adams.
Auch suggeriert ein „Sie“ stets eine gewisse Distanz, die uns als Muslimen fremd ist. Deswegen duzen wir uns bei muslimehelfen jederzeit. Sowohl innerhalb des Teams, als auch gegenüber unseren Spendern. Unabhängig davon ob online oder offline, per E-Mail oder telefonisch oder im persönlichen Gespräch. Früher war das jedoch nicht überall so. Damals sprachen wir unsere Spender zumindest in Printmedien noch mit einem „Sie“ an, aber vor ein paar Jahren haben wir die Kommunikation in dieser Hinsicht vereinheitlicht und machen dahingehend keinen Unterschied mehr.
Damit ist jedoch nicht gemeint, dass man Abstriche im respektvollen Umgang machen sollte, nein. Dieser sollte jedoch nicht auf das bloße Siezen reduziert werden. Vielmehr gilt es stets freundlich, offen, ehrlich und barmherzig miteinander zu sprechen.
Wie siehst Du das? Ist es für Dich in Ordnung, wenn wir Dich duzen? Oder würdest Du es bevorziehen, wenn wir Dich mit „Sie“ anreden?
Wassalam