Eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstitut hat (angeblich) herausgefunden: Je gläubiger muslimische Jugendliche sind, desto gewaltbereiter seien sie. Die Studie wurde vom Bundesinnenministerium in Auftrag gegeben. Hier will ich gar nicht inhaltlich auf diese Studie eingehen und auch nicht die Frage erörtern, warum das Innenministerium zum wiederholten Male eine Untersuchung über die Muslime an einem Kriminologischen Institut durchführen ließ.
Auch wenn die Ergebnisse dieser Studie so nicht stimmen, wissen wir, dass wir real existierende Probleme unter jugendlichen Muslim-Migranten haben. Manche gehen von ihnen selbst aus, andere sind Diskriminierung, die sie durch andere erfahren.
Alle Verantwortlichen in der Gesellschaft – und besonders die Community der Betroffenen – müssten sich Gedanken machen, was Prinzipien der Lösungsansätze für dieses Problem sein könnten.
Ein mögliches islamisches Prinzip, das zur Lösung des Problems beiträgt, meine ich diese Woche beim Koranstudium „entdeckt“ zu haben.
Es geht um die Sure Jusuf (Sura 12) Verse 43ff: Die Geschichte und der Abschnitt ist vielen bekannt: Der König Ägyptens hat einen Traum, den er und seine Berater nicht deuten können. Da erinnert man sich an Jusuf (a.s.), der (unschuldigerweise) im Gefängnis einsitzt. Jusuf (a.s.) besitzt die Fähigkeit Träume richtig zu deuten. So ist er als einziger in der Lage den wichtigen Traum des Königs (richtig) zu deuten. Danach nimmt das tragische Schicksal von Jusuf (a.s.) eine positive Wendung: Seine Unschuld wird deutlich, der König erkennt Jusufs (a.s.) weitere positive Charaktereigenschaften und macht ihn zu einem (hohen) Berater.
Was hat das mit muslimischen Migranten zu tun?
Ist das zu weit hergeholt, wenn ich folgende Schlüsse aus diesem Koranabschnitt ziehe?
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Wenn wir mit Standhaftigkeit unsere von Gott gegebenen Fähigkeiten weiterentwickeln, können wir (weltliche) Qualifikationen entwickeln, die uns zu einer gefragten, vielleicht zu einer „unentbehrlichen“, Person in einem bestimmten Bereich machen
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Zusätzliche positive Charaktereigenschaften werden von Entscheidungsträgern gewürdigt und bilden ein Plus für das Weiterkommen
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Dies alles führt zur Akzeptanz unter den Menschen trotz unterschiedlicher Religion und Herkunft (der ägyptische König war Götzendiener und Jusuf (a.s.) ein Muslim und er war kein Ägypter!)
Die Erkenntnis aus dieser Geschichte im Koran macht mir noch mehr bewusst, warum Allah, der Erhabene zu Eingangs dieser Sure sagt. „Wir berichten dir die schönsten Geschichten…“
In diesem Geist versuchen wir besonders unsere beiden Auszubildenden bei muslimehelfen zu fördern.
RüÅtü Aslandur, muslimhelfen