Niger – Muttersprachliche Alphabetisierung

Stand 29.04.2019: An 75 Koranschulen im Raum Maradi und Say im Niger und Dori in Burkina Faso wurden 21.000 Jungen und Mädchen in Koranschulen auf den Unterricht an staatlichen Schulen vorbereitet. Dazu wurde der Unterricht in Ajami eingeführt; Ajami ist die Methode Sprachen in arabische Schriftzeichen zu übertragen.

Drei Viertel aller Schulen sind in der Stadt, ein Drittel liegen auf dem Land. Die Lerninhalte der ausgewählten Schulen wurden erweitert, so dass die Schüler alhamdulillah in 86% der Koranschulen in ihrer Muttersprache, meist Haussa und Djerma, lesen und schreiben können. Zu den neuen Unterrichtsthemen gehören auch Friedenskultur, Gewaltfreiheit und Demokratieverständnis. Zwei Drittel aller Schüler können in die nächsthöhere Klasse versetzt werden. In 20 Pilotklassen schafften die Jungen und Mädchen den Übergang von der Koranschule auf eine staatliche Schule. Auch die Lehrer wurden geschult, wodurch die Qualität des Unterrichts gesteigert wird. Die geschulten Lehrer geben ihr Wissen an andere weiter. Außerdem konnten alle Koranschulen mit jeweils einer Kantine, Handwaschgeräten, Mülltonnen und Flipcharts ausgestattet werden. 58 Koranschulen verfügen über Schulmaterial wie Schiefertafeln, Kreide, Hefte, Stifte und Matten. Es wurden insgesamt 3.000 Bücher in Ajami gedruckt und an den Schulen verteilt, um die Alphabetisierung der Kinder in ihrer Muttersprache zu erleichtern. Die hygienische Situation an den Schulen konnte verbessert werden. In speziellen "Klubs" werden die Schüler und Schülerinnen für Hygiene und Sauberkeit sensibilisiert.

Safi ist 51 Jahre alt und kommt aus Say, Niger. Sie ist Lehrerin und sagt:
„Mein Name ist Safi. Ich lehre an einer Schule. Die Partner von muslimehelfen haben uns vor allem mit der Alphabetisierung in Ajami geholfen. Wir haben Frauen und Kinder ausgebildet. Alles, was die Qualität des Lernens erleichtert, haben wir bekommen. Wir haben eine Ausbildung und Materialien erhalten, wie Tafeln, Schiefertafeln, Stifte und Hefte. Als Teilnehmerin bin ich sehr, sehr glücklich. Jetzt können wir jedes schriftliche Dokument in Ajami in unserer Muttersprache Djerma lesen.“


Stand Zwischenbericht 08.03.2018: Schuljahr 2016-17: 20.901 SchülerInnen haben am Unterricht teilgenommen, 17.695 davon sind in die nächst höhere Stufe versetzt worden;                        
7 Lehrer von Alphabetisierungsdirektion Ausbildung in Ajami erhalten; 98 Lehrer wurden unterstützt;                         
Ausstattung von 7 "neuen" Koranschulen mit Kantine, Handwaschgerät, Mülltonne und Flipchart; 31 "alte" Koranschulen haben Matten, Eimer, Kessel, Kreide, Stifte, Notizbücher und Schiefertafeln erhalten; SchülerInnen sorgen in ihren Schulen für Hygiene und Sauberkeit;                   
700 Lehrbücher über Frieden und Demokratie an Koranschulen in Say geliefert; Sammlung von Suren, die Gewaltfreiheit verdeutlichen;                     
525 Schüler konnten Anfang 2017 an staatl. franco-arab. Schulen angemeldet werden; 515 Schüler wurden für 17/18 eingeschrieben;                         
Das Ministerium hat erweiterten Lehrplan für Koranschulen verabschiedet.     


Stand 26.01.2017: Im Niger und in Burkina Faso soll inschallah ein Alphabetisierungsprojekt umgesetzt werden. Ziel ist es, den Jungen und Mädchen an Hand der arabischen Schriftzeichen ihre Muttersprache beizubringen. Die Alphabetisierung in den Sprachen Djerma und Haussa soll ihnen den Zugang zu den öffentlichen Bildungseinrichtungen ermöglichen. Neben dem muttersprachlichen Unterricht sollen die Schüler vor allem auch Rechnen lernen. Geplant ist diese Alphabetisierung in insgesamt 75 Koranschulen in den Regionen Tillabery und Maradi im Niger und in Sahel in Burkina Faso. Über dieses Projekt sollen erst einmal 20 Pilot-Übergangsklassen eingerichtet werden, die von der so genannten Koranschule in die Regelschulklassen wechseln.

In beiden Ländern sind Koranschulen weit verbreitet, sie sind für die meisten Kinder und Jugendliche die einzige Möglichkeit lesen und schreiben zu lernen. In den Kosten für dieses Projekt sind die Ausgaben für Lehrbücher und Schulmaterial enthalten, wie auch für die Fortbildungen des Koranschulpersonals, der Schulhygiene und anfallende Sanierungsarbeiten. Neben dem regulären Fachunterricht soll den Schülern und Schülerinnen auch Friedenskultur und Gewaltfreiheit vermittelt werden.

Im Januar 2017 hat muslimehelfen für dieses Bildungsprojekt 35.000,00 € zur Verfügung gestellt. Geplant ist dieses Projekt bis zum 31.12.2018. Wir danken allen Spendern für ihre Freigiebigkeit. Möge Allah sie auf die beste Art belohnen.

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