Stand 26.08.2015:
Insgesamt konnten alhamdulillah 25 Lepra-Kranke gefördert werden, unter ihnen ist auch ein Kind. Durch den Verkauf von Milch und Kuhdung können sie sich selbstständig versorgen und müssen nicht mehr betteln. Lepra ist in der Gesellschaft immer noch mit einem Stigma behaftet; viele kennen sich mit der Krankheit nicht aus und haben deshalb Angst.
Jeder der 25 Begünstigten hat ein Rind erhalten und einen Schuppen für das Tier. Die Milch wird an staatlich geführte Molkereibetriebe geliefert, den Dung erhalten Kleinbauern aus der Umgebung, die ihn als Bio-Dünger für ihr Land verwenden. Über die Einnahmen sind die Begünstigten in der Lage, sich Kleidung und Essen zu kaufen, sie können sich selbst und ihre Familien versorgen, die Kinder können zur Schule gehen.
Durch ihre eigenständige Arbeit können alle 25 trotz ihrer Krankheit ein würdevolles Leben führen und sind sicher vor Diskriminierung. Der Wiedereingliederungsprozess in die Gesellschaft wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Sie werden Lebensmittelkarten und das Stimmrecht erhalten, das ihnen bisher verweigert wurde.
muslimehelfen hat die Fortführung dieses Projektes im März 2015 mit weiteren 5.902 € finanziert, insgesamt hat die Society for Welfare of Leprosy Patients and Rural Development 12.635,32 € zur Umsetzung dieses Projektes erhalten. Wir danken allen Spendern für ihre Großzügigkeit. Möge Allah sie auf die beste Art belohnen.
Die Society for Welfare of Leprosy Patients and Rural Development, kurz SWLPRD, ist eine neue Partnerorganisation von muslimehelfen in Indien. Die SWLPRD kümmert sich speziell um die Belange von Lepra-Kranken. Sie begleitet Infizierte mit in die Krankenhäuser, sorgt dafür, dass schulpflichtige Kinder von Lepra-Kranken an lokalen Schulen untergebracht werden und sie klären Eltern und Lehrer über Lepra auf.
Lepra ist eine Infektionskrankheit, gegen die es lange keine Heilung gab. Durch die Krankheit werden Haut und Nerven des Infizierten angegriffen und geschädigt. Die Betroffenen verlieren oft jegliches Gefühl und verletzen sich leicht, ohne es zu merken. Meist tritt Lepra in sehr armen Regionen auf. Durch all den Schmutz und die fehlenden medizinischen Behandlungsmöglichkeiten kommt es zu Geschwüren, die viele mit Lepra verbinden. Mittlerweile gibt es alhamdulillah ein Heilmittel über Therapien und Medikamente.
Die Mitarbeiter der Society for Welfare of Leprosy and Rural Development haben Anfang 2015 in Tiruvannamalai ein Projekt zur Einkommenssicherung für an Lepra erkrankte Frauen und Männer umgesetzt, das muslimehelfen finanziert. Insgesamt 12 Erkrankte haben je eine Milchkuh zur wirtschaftlichen Nutzung erhalten. Über die verkaufte Milch können sie ihren Lebensunterhalt verdienen. In einem zwei-tägigen Kurs haben sie gelernt, wie sie ihre Kuh am besten halten und was das Tier braucht. Zu den Tieren hat jeder der Begünstigten einen Stall, in dem das Tier unterkommt, erhalten. Den Kuhdung verkaufen sie an die Bauern in ihrer Umgebung weiter, die diesen als Bio-Düngemittel verwenden.
Mitarbeiter der SWLPRD fungieren als Ansprechpartner, falls Schwierigkeiten aufkommen sollten. Sie hatten bereits vorab Kontakte zu den lokalen Geflügel- und Milchbauern hergestellt und an die Begünstigten weitergeleitet, so profitieren die 9 Männer und 3 Frauen auch von diesem Netzwerk. Die gesamte Gemeinde macht mit: Für die Kühe wurde Weideland zur Verfügung gestellt, Nachbarn spenden den Erkrankten Bambus und Kokosnussblätter für den Stall. Diejenigen, die über Ochsenkarren verfügen, transportieren Sand und Kies vom Flussufer zu den Ställen, um sie vor eindringendem Wasser zu schützen. So werden auch Fliegen und Moskitos ferngehalten.
muslimehelfen hat dieses Projekt im Januar 2015 mit 6.733,32 € finanziert. Wir danken allen Spendern für ihren Beitrag. Möge Allah sie mit dem Besten belohnen.
Notiz:
Im März 2015 hat muslimehelfen weitere 5.902 € an die SWLPRD überwiesen. So können inschallah noch mehr Lepra-Kranke unterstützt werden.