Tschetschenien – Existenzgründung durch Bienenzucht in einem Bergdorf

[…] vor dem Krieg, hatte ich viele Bienen. Nach dem Krieg konnte ich meine Farm nicht wieder aufbauen. Inzwischen habe ich […] auch Honig.

Tschetschenien ist vom Krieg gezeichnet. Die Folgen der militärischen Angriffe beeinträchtigen nachträglich ganze Wirtschaftszweige. Die Fabriken des Landes wurden im Krieg zerstört und sind es noch immer. Landwirtschaft ist nicht möglich. Denn vielfach bergen Ackerflächen und Wälder gegenwärtig eine versteckte Gefahr: Minen. Auf Grund der mangelnden Erwerbsmöglichkeiten bleibt die Versorgungslage der Tschetschenen weiterhin schlecht. Diejenigen Familien, an deren Häuser sich ein Hof anfügt, können darauf zurückgreifen um dort Gemüse zu ziehen. Doch durch die Notlage der Menschen, die durch die Armut bedingt ist, bleibt ihnen nicht viel Spielraum ihren kleinen Bauernhof ausreichend zu bestellen. Andere Möglichkeiten bieten sich den Tschetschenen kaum, in vielen Regionen gar nicht. Vor dem Krieg sah die wirtschaftliche Lage in dem Land ganz anders aus. Damals lebten viele von der Bienenzucht. Diese war nicht nur ertragreich, sondern auch kostengünstig. Honigbienen steuern auf ihren täglichen Streifzügen nach Nektar vor allem Bergwiesen, Wälder und Steppen an. So war die Bienenzucht vor dem Krieg besonders weit verbreitet. Sich dem alten Imkereihandwerk nun wieder zuzuwenden, ist eine mühsame, aber sinnvolle Entscheidung. Da staatliche Subventionen allerdings ausbleiben, fällt es den zukünftigen Imkern sehr schwer ihre frühere Selbstständigkeit wiederzuerlangen – allen voran in den Bergdörfern. Diese sind häufig verlassen, oder nur spärlich bewohnt.

Um unsere Geschwister bei ihrer Existenzgründung zu unterstützen hat unsere dortige Partnerorganisation ein von muslimehelfen finanziertes Projekt umgesetzt. Von diesem Bienenzuchtprojekt haben fünf Familien aus dem Bergdorf Nochtchi-Keloi profitiert. Sie konnten jeweils mit 15 Bienenvölkern, Kästen und anderen für die Imkerei notwendigen Gerätschaften ausgestattet werden. Diese ermöglichen den Begünstigten die Aufnahme eines eigenen Imkereibetriebes. Da eine erfolgreiche Imkerei in den Bergdörfern die dortige Wirtschaftslage stärkt, unterstützen auch die lokalen Behörden das Projekt.

Bruder Abasov Said erzählte am 06.06.2012: „Liebe Brüder und Schwestern, mein Name ist Abasov Said. Ich bin Dorfbewohner von Nochtchi-Keloi. Ich habe mehrmals von den Partnern von muslimehelfen Unterstützung erhalten. Jedes Mal sagte sie, dass es eine Unterstützung von muslimehelfen sei. Nun haben meine Familie und ich, alhamdulillah, 15 Bienenstöcke und die dazugehörige Ausrüstung im Wert von 5.211€ erhalten. Ich hätte mir das nicht mal erträumen können. Früher, vor dem Krieg, hatte ich viele Bienen. Nach dem Krieg konnte ich meine Farm nicht wieder aufbauen. Inzwischen habe ich 21 Bienenstöcke und auch Honig habe ich. Vielen Dank liebe Geschwister!“

muslimehelfen hat dieses Bienenprojekt in dem Zeitraum vom 01.08.2010 bis zum 30.12.2011 mit einem Geldwert von 26.055€ finanziert.

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