In Grozny hat unsere Partnerorganisation im Oktober 2012 ein Kurban-Projekt umgesetzt. Dabei wurden sieben Kühe geschächtet, deren Fleisch an 236 Flüchtlingsfamilien verteilt wurde.
In den Flüchtlingslagern hat sich seit Ende des Krieges 2009 nichts getan, sie bestehen noch immer. Durch den Krieg haben viele Menschen ihr Heim und ihren gesamten Besitz verloren. Zudem erschweren ihnen fehlende berufliche Qualifikationen den Weg in die Selbstständigkeit. Überhaupt eine Arbeit zu finden fällt ihnen schwer.
In der Regel sind es Großfamilien ohne männliches Familienoberhaupt. Aber auch Familien mit invaliden oder schwerkranken Angehörigen gehören zu ihnen. Sofern eine vorhanden ist, stellt die Rente alter Verwandter ihre einzige Versorgung dar.
Dieses Kurban-Projekt kam denen zu Gute, die im Krieg am meisten gedemütigt wurden. Es machte den Familien Mut für die Zukunft. Dies vor allem, weil es in den Flüchtlingscamps schon lange keine humanitäre Hilfe durch andere Organisationen mehr gibt. Auch die Bezirksverwaltung Staropromislovski konnte ebenfalls keine Kurban-Schächtungen für die Flüchtlinge organisieren. Mit der Umsetzung dieses Projektes war sie sehr zufrieden. Die Leiterin unserer Partner berichtet: „muslimehelfen war praktisch die einzige Organisation, die ein Kurban organisierte …“
Um die Stimmung der Flüchtlinge anzuheben und ihnen ein Gefühl von Kurban zu vermitteln, hat man sie an den Schächtungen und dem anschließenden Verteilen des Fleisches Teil haben lassen. Jede Familie nahm 5-6kg Fleisch in Empfang und war so in der Lage die Festtage wie andere zu verbringen.
Sapiyat Magomadova lebt mit ihrer Familie bereits seit fünf Jahren in einem Flüchtlingslager. Im Krieg wurde ihr Haus zerstört, sie hatten mehrere Verwundungen davon getragen, ihr Ehemann kann seinen Arm nicht mehr bewegen und sie ist an Hepatitis C erkrankt. Der Bruder ihres Mannes war im Krieg umgekommen. Ihr ältester Sohn ist gerade 18 Jahre alt. Auf ihm ruhen die Hoffnungen der Familie. „… Wir hoffen, dass er seine Ausbildung beendet und eine Arbeit bekommt, so dass er der Familie helfen kann.“ Sie berichtet weiter von ihrem Schicksal: „Wir haben keinerlei Hilfe vom Staat bekommen, außer eines einzigen Raumes im Flüchtlingscamp. Aber alhamdulillah, wir leben! … Die Invalidenrente reicht nicht aus … Dank Allah und der Hilfe gütiger Menschen leben wir. … Wir haben keine Arbeit, aber wir sind nicht faul. Im Sommer finde ich Arbeit. Ich bin Malerin. Die Organisation hat uns von muslimehelfen immer Hilfe angeboten. Vielleicht ist nicht es so wichtig für Reiche, aber für uns bedeutet es viel. Danke, dass Sie uns helfen und uns nicht vergessen haben.“
muslimehelfen hat dieses Kurban-Projekt für den Oktober 2012 mit 9.000€ finanziert. Insgesamt wurden 1018 Menschen begünstigt, darunter waren 98 Männer, 320 Frauen und 600 Kinder. Wir danken in ihrem Namen allen Spendern, die sich durch ihren Beitrag an der Umsetzung dieses Projektes beteiligt haben. Möge Allah Ihnen Ihre Taten auf vielfache Weise belohnen.