Anfang September 2014 waren fast 500.000 Menschen obdachlos geworden, als reißende Fluten ihre Häuser fortgerissen hatten.
Heftige Regenfälle und Oberwasser, also Wasser aus Schleusen und Stauseen, hatten zu den Fluten geführt, die im Norden Bangladeschs verheerende Zerstörungen in hunderten Dörfern angerichtet hatten. Neben den Wohnhäusern waren auch tausende Hektar Ackerfläche vernichtet worden. Die Betroffenen hatten sehr gelitten, denn es fehlten ihnen Grundnahrungsmittel und Trinkwasser. Wer konnte, hatte sich in höher gelegene Gebiete gerettet, war zu Verwandten, die nicht von den Fluten betroffen waren, geflüchtet oder war in öffentlichen Schulen untergekommen.
Die Regierung hatte eigene Hilfsmaßnahmen gestartet. Allerdings reichten diese nicht aus, um die große Nachfrage zu decken, und kamen auch insgesamt nur schleppend voran. Die Gemeindeverwaltungen kümmerten sich besonders um die medizinische Versorgung der Opfer, um Krankheiten und Infektionen einzudämmen, die durch verunreinigtes Wasser entstehen. Die offiziellen Hilfskräfte waren dennoch völlig überfordert mit der Notlage. Unsere Partnerorganisation hatte im September 2014 damit begonnen, ein Nothilfe-Projekt umzusetzen. Gemeinsam mit ihren Partnern in Bangladesch wurden Hilfsmittelpakete an 6.400 Betroffene in 1.600 Familien übergeben.
Die Pakete wurden dabei in drei Bezirken an Familien verteilt, die von den Naturgewalten besonders hart getroffen wurden. In Kurigram erhielten 1.000 Familien in drei Vororten je ein Nothilfe-Paket mit jeweils 10 kg Reis, 1 l Speiseöl, 1 kg Linsen, 1 kg Salz, 1 Lungi (Wickelrock für Männer) und 1 Sari. In Bogura bekamen 500 Familien je ein Paket mit 10 kg Reis, 1 l Speiseöl, 1 lg Linsen, 1 kg Salz und 1 Sari. Und in Sirajgonj wurden an 100 Familien Pakete verteilt mit jeweils 10 kg Reis, 1 l Speiseöl, 1 kg Linsen und 1 kg Salz. Die letzte Verteilung war möglich, weil die Lebensmittelpreise doch niedriger waren, als unsere Partner angenommen hatten.
Besonders der Norden Bangladeschs ist für seine Lebensmittelknappheit und die Armut seiner Einwohner bekannt. Jedes Jahr verlieren mehr und mehr Menschen ihre Häuser und ihre Einkommensgrundlage und sinken so noch tiefer in die Armut. Schuld daran sind die ständigen Fluten und die Flusserosionen, die ganze Landstriche verwüsten, Häuser und Ackerflächen mit sich ziehen.
Mohd. Fakir Uddin hat durch die letzte Flut viel verloren: „Wir sind zu viert. Mein ältester Sohn ist gestorben. Niemand in meiner Familie verdient etwas. Ich bin körperlich behindert. Mein Haus wurde die Flusserosion zerstört. Ich kann nirgendswo hin. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Paket bekommen habe. Ich lebe in dem Haus eines anderen; ich brauche einen Platz zum Leben. Ich bete für euch alle, die dieses Paket bereitgestellt haben.“
Im September 2014 hat muslimehelfen für dieses Nothilfe-Projekt 20.050 € zur Verfügung gestellt. Dieses Projekt wurde über den Nothilfe-Fonds finanziert. Wir danken allen Spendern, die in diesen Fonds spenden.