Am 15. Juni 2014 hatte die pakistanische Regierung eine Militär-Bodenoffensive in Nord-Waziristan gestartet.

Durch die häufigen Sperrstunden war es der Bevölkerung anfangs nicht möglich gewesen, in sicherere Gegenden zu fliehen. Erst seitdem die Sperrstunden gelockert wurden, flohen die Menschen mit dem Nötigsten, das sie tragen konnten, u.a. in den Bezirk Bannu. Viele sind zu Fuß geflohen. Die Zahl der Binnenflüchtlinge war innerhalb weniger Tage auf über 800.000 angestiegen. Darunter sind über 200.000 Frauen und über 350.000 Kinder. Insgesamt sind über 65.000 Familien nun auf der Flucht. Die Zahl stammt aus Schätzungen vom 08. Juli 2014.

Unsere Partnerorganisation hat im Auftrag von muslimehelfen ein Nothilfe-Projekt umgesetzt. Dabei wurden  bedürftige Familien und Witwen unterstützt. Es wurden bereits Lebensmittelpakete ausgeteilt, die für mindestens einen Monat ausgestattet waren. Für 163 Familien wurden vorläufige Unterkünfte in Schulen zur Verfügung gestellt, die wegen der Sommerferien gerade geschlossen waren, und in Gästehäusern. Sie waren, wie die meisten Binnenflüchtlinge, in die Provinz Bannu geflohen.

Die Flüchtlingsfamilien litten unter den extremen Tagestemperaturen von 43-46°C. Deshalb hat jede der 163 Flüchtlingsfamilien ein Hilfspaket erhalten. Jedes Paket enthielt 1 Zelt, 2 elektrische Laternen, 2 Charpai (Liegemöbel aus Holzrahmen, der mit Seilen oder Stoffgurten bespannt ist), 2 Bettlaken, 2 Zeltplanen, Thermo-Wasserbehälter und 2 Moskitonetze. Außerdem wurden die betroffenen 1035 Männer, Frauen und Kinder neu eingekleidet. 570 Taschenlampen wurden den Erwachsenen und Jugendlichen übergeben.

Naik Rehman musste auch mit seiner Familie fliehen und hat alles zurückgelassen: „Ihr habt uns viel geholfen. Wir sind hier zu Fuß hergelaufen. Deshalb konnten wir nichts mitnehmen. Jetzt sind meine Kinder wirklich froh, weil ihr uns mit allem versorgt habt. Dafür danke ich muslimehelfen und seinen Partnern.“

muslimehelfen hatte dieses Projekt im Juli 2014 mit 38.620 € finanziert. Wir danken allen Spendern, die sich an diesem Projekt beteiligen.