Stand 05.01.2016:
50 Waisenkinder wurden ein Jahr lang über die Waisenhilfe unterstützt. Jeden Monat erhielten ihre Familien einen Betrag in Höhe von umgerechnet etwa 32,50 €, der für ihre Schulausbildung genutzt werden konnte. Nach Bedarf wurde ihnen auch rechtliche und medizinische Unterstützung geboten. Wenn nötig, erhielten sie Schultaschen und Schulsachen. Einmal im Jahr wurden sie medizinisch untersucht.
Raziya Koutal ist 29 Jahre alt und lebt mit ihren Kindern in Hubli. Ihre Tochter Saniya wurde ein Jahr lang über die Waisenhilfe unterstützt. Raziya erzählt von sich: „Ich bin Raziya Koutal, Saniya Koutals Mutter. Ich habe meinen Mann verloren und war allein in der Welt. Nach dem Tod meines Mannes hat mich meine Schwiegerfamilie rausgeworfen und niemand hat uns geholfen. Ich bin zu meiner Mutter zurückgegangen. Sie ist auch schon alt. Ich muss arbeiten, um meine Kinder groß ziehen zu können. Aber ich verdiene nur sehr wenig. Davon muss ich die Miete zahlen und die Ausgaben für meine Familie. Das war sehr schwer. In dieser Zeit ist muslimehelfen in unser Leben getreten und hat meiner Tochter mit ihrer Ausbildung geholfen. Wir sind wirklich froh. Jetzt lernt meine Tochter gut und das dank muslimehelfen. Danke, muslimehelfen, möge Allah euch und eure Familien segnen.“
Für alle Familien wurde ein Bankkonto eingerichtet, außerdem erhielt jeder der Begünstigten einen Personalausweis. Zusätzlich zur schulischen Unterstützung wurden sie auch in Programme aufgenommen, in denen sie sich sozial und kulturell stärken konnten. Neben der Waisenhilfe wurden sie auch bei anderen Projekten, wie zu Ramadan und Kurban, berücksichtigt.
Stand 29.06.2015:
Die betreuten Waisen haben neue Schulsachen, u.a. neue Schultaschen, erhalten.
Stand 08.06.2015:
Am 30.05.2015 haben alle 50 betreuten Waisenkinder einen Gesundheitscheck durchlaufen.
muslimehelfen hat eine neue Partnerorganisation in Indien, die Affus Women Welfare Association, kurz AWWA. In Hubli im Süden Indiens soll ein Waisenhilfe-Projekt auf die Beine gestellt werden.
Die AWWA hat es sich zur Aufgabe gemacht, benachteiligte Frauen zu unterstützen. Denn viele leiden unter einer Doppelbelastung, dadurch dass sie Frauen sind, werden sie benachteiligt, und weil sie arm sind, können sie sich nicht selbst aus ihrer Situation heraushelfen.
Durch dieses neue Waisenhilfe-Projekt sollen schulpflichtige Waisenkinder und ihre Familien unterstützt werden. Die Kinder sollen ein Jahr lang monatlich finanziell unterstützt werden, sie erhalten Zugang zu medizinischer Versorgung und bei Bedarf Schultaschen und anderes Schulmaterial. Durch außerschulische Aktivitäten sollen ihre sozialen Fähigkeiten ausgebaut werden.
Ein enger Kontakt zu den Waisen ist sehr wichtig, wie Farida Khan, die Präsidentin der AWWA, im Projektantrag erklärt:
„Kinder verlieren ihre Eltern in Konflikten, durch Armut, Behinderung, Krankheit oder aus anderen Gründen. Demzufolge wachsen viele Kinder ohne ein oder beide Elternteile auf. Kinder ohne elterliche Fürsorge sind stark gefährdet missbraucht, ausgebeutet und vernachlässigt zu werden. Viele Kinder landen in Anstalten und offiziellen Einrichtungen. Mangelhafte individuelle Fürsorge in diesen Einrichtungen kann Kindern sozial und emotional schaden. In Asien leben die meisten Waisenkinder, 87,6 Millionen.
Die UNICEF schätzt, dass es in 2007 in Indien 25 Millionen verwaiste Kinder gab. Nach Schätzungen einer anderen Studie gibt es in Indien etwa 44 Millionen Not leidende und über 12 Millionen verwaiste und verlassene Kinder, aber es gibt jedes Jahr nur 5.000 Adoptionen. Einrichtungen für Kinder, die im Konflikt mit dem Gesetz stehen, beherbergen etwa 40.000 Kinder. Die große Lücke zwischen dem Wissen über und der Einstellung zu Adoptionen und auch die Bereitschaft bei Leuten aus den unterschiedlichen sozialen und wirtschaftlichen Schichten, ein Kind zu adoptieren, macht deutlich, wie dringend der Staat Adoptionen fördern und ein System schaffen muss, durch das Kinder, die aus dem Adoptionsalter raus sind, außerhalb von Einrichtungen betreut werden.
Dieses Projekt ist ein Förderprogramm für Waisen, das großen Einfluss auf das Leben dieser Kinder haben wird. Der Ansatz dabei ist, den Familien der Kinder die notwendige finanzielle Unterstützung zu bieten, damit sie in Zukunft normal weiter leben können.“
Durch dieses Pilotprojekt sollen vorerst 50 Waisen und die sie betreuenden Familien bzw. Witwen mit ihren Waisen unterstützt werden. Das Projekt läuft in Übereinstimmung mit den Begünstigten ab; Mitarbeiterinnen der AWWA werden regelmäßigen Kontakt zu den Witwen und Waisen halten. Eines dieser Kinder ist Joel Kongi. Der 11-Jährige lebt mit seiner Mutter und der ein Jahr älteren Schwester Mahima in Keshwapur bei Hubli. Seine Mutter hatte in der Vergangenheit schwer zu kämpfen, ihre Familie zusammenzuhalten. Die alleinerziehende gelernte Krankenschwester näht jetzt von zu Hause aus, um immer für ihre Kinder da zu sein. Seit 2015 wird Joel über die Waisenhilfe unterstützt. Das hilft der Familie sehr.
muslimehelfen hat dieses Waisenhilfe-Projekt im Dezember 2014 mit 21.476 € finanziert. Das Projekt startet im Januar 2015 und läuft ein Jahr lang. Wir danken allen Spendern, die sich an den Waisenprojekten beteiligen und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit der Affus Women Welfare Association.