Die Begünstigten bedanken sich

Ehrenamt bei muslimehelfen

So kannst Du ehrenamtlich helfen

Ehrenamt bei muslimehelfen

Als gemeinnützige Organisation ist muslimehelfen auf Deine Unterstützung angewiesen. Damit ist nicht nur Dein finanzieller Einsatz in Form von Spenden gemeint, sondern auch Dein ehrenamtliches Engagement zu Gunsten von bedürftigen Familien. Dabei gibt es verschiedene Wege, um Dich einzubringen.

So kannst Du Deine Reichweite nutzen, um mehr Geschwister auf den guten Zweck aufmerksam zu machen. Sei es online durch das Teilen der Inhalte auf unserer Webseite, durch Interaktionen mit unseren Beiträgen in den sozialen Netzwerken oder auch offline durch die Weitergabe unserer Spenderzeitschrift und unseren Flyern. Auch das Aufhängen des muslimehelfen-Wandkalenders, der unserer aktuellen Spenderzeitschrift beilag, hilft.

Du leistest damit einen großartigen Beitrag, um bedürftigen Menschen Aufmerksamkeit zu verschaffen

Es gibt aber auch wirksame Wege, um Deine Spende gleichzeitig mit Deiner Reichweite zu kombinieren. Wenn Du beispielsweise auf Facebook an unserer Spendenaktion für unsere Winterhilfe teilnimmst, kannst Du dies nach Deinem Spendenvorgang auch in Deinem Profil posten, um Deine Freunde ebenfalls zur Unterstützung der Winterhilfe anzuspornen. Eine weitere Möglichkeit, unsere humanitäre Arbeit zu verbessern, ist Deine offene und ehrliche Meinung. Wenn Du eine Minute Zeit hast, kannst Du auf Google eine Bewertung über Deine Spendenerfahrung bei muslimehelfen hinterlassen.

Dies hilft außerdem dabei unsere Auffindbarkeit zu steigern.

Wir sagen Danke für Deine ehrenamtliche Unterstützung! Gemeinsam können wir denjenigen eine Stimme geben, die humanitäre Hilfe brauchen, wie zum Beispiel den Begünstigten unserer Winterhilfe.

Wassalam

Dein muslimehelfen-Team
So kannst Du ehrenamtlich helfen​

Zugehöriges Projekt

Winterhilfe Rohingya-Flüchtlinge Indien

Es wird Zeit für Deine Winterhilfe

Die kalte Jahreszeit bricht an und mit den sinkenden Temperaturen frieren bedürftige Familien. Insbesondere Geflüchtete leiden unter den Minusgraden in den frostigen Nächten, da es ihnen oftmals an Dingen der grundlegenden Versorgung mangelt. Deine Winterhilfe kann jedoch Schutz und Wärme bieten. Decken, warme Kleidung, Heizmaterial und Lebensmittel sollen daher inschallah auch dieses Jahr verteilt werden und gegen die klirrende Kälte helfen.

Ein Thema, das uns außerdem alle betrifft, sind die steigenden Energiekosten, die wir finanziell unmittelbar zu spüren bekommen. Viele Haushalte sehen sich daher gezwungen weniger zu heizen. Menschen unterhalb der Armutsgrenze trifft diese Prüfung besonders schwer. Wir danken Dir daher im Namen der Betroffenen für Deinen Einsatz.

Wie Deine Winterhilfe bisher helfen konnte, erfährst Du hier.

Möge Allah (subhanahu wa ta’ala) allen bedürftigen Familien beistehen und uns allen einen milden Winter bescheren.

Amin und wassalam

Dein muslimehelfen-Team
Es wird Zeit für Deine Winterhilfe

Zugehöriges Projekt

Gute Nachrichten!

Inschallah geht es Dir und Deiner Familie gut. Wir haben gute Nachrichten aus Kenia erhalten und möchten diese Freude gerne mit Dir teilen.

Ismael aus dem Ort Gerseni ist 68 Jahre alt und wurde wegen seiner Krebserkrankung in der Tawfiq Klinik behandelt. Er bedankt sich für die professionelle Versorgung und Unterstützung wie folgt:

„(…) Alhamdulillah, seit die Tawfiq Klinik ihre Krebsabteilung eröffnet hat war ich mehrere Male hier in Behandlung, entweder für Chemotherapie oder in der Abteilung für Palliative Pflege. (…) Alhamdulillah, ich wurde sehr professionell versorgt und mit modernsten Geräten behandelt, wie beispielsweise einem Patientenmonitor, einer Einspritzpumpe und einem Absauggerät. Ich freue mich sehr über die Fortschritte in der Patientenbetreuung in dieser Klinik. Vielen Dank an alle, die diese Klinik unterstützt haben. Möge Allah euch mit dem Paradies belohnen.“

Amin!

Hilfe und Hoffnung durch medizinische Versorgung

muslimehelfen unterstützt die Gesundheitsfürsorge bedürftiger Menschen teils durch ärztliche Hilfeleistungen und Bereitstellung von Medikamenten, teils auch anderweitig wie zum Beispiel durch die Beschaffung von erforderlicher Klinikausstattung sowie der Klinikerweiterungen oder die Bezahlung der Gehälter des medizinischen Personals. Seit mehreren Jahren unterstützt muslimehelfen die Tawfiq Klinik in Kenia beim Ausbau von Stationen und deren Ausstattung.

Mit Spenden für Sadaqa Dscharija wurden nicht nur diese Projekte finanziert, sondern auch weitere Gebäude die inschallah langfristig bedürftigen Menschen eine Unterstützung bieten können.

In diesem Jahr haben drei Stationen der Tawfiq Klinik weitere medizinische Geräte erhalten. Unter anderem wurde die Notaufnahme mit vier hydraulischen Rettungsliegen und einer Trennwand aus Aluminium mit Vorhängen ausgestattet.

Wir schließen uns Ismael an und bitten Allah um Heilung und Barmherzigkeit für alle kranken Menschen.

Wassalam

Dein muslimehelfen-Team
Gute Nachrichten!

Zugehöriges Projekt

Assalamu alaikum,

diese Ausgabe unserer Spenderzeitschrift hat die Besonderheit, dass wir sie erstmals ausschließlich in digitaler Form und nicht ausgedruckt auf Papier veröffentlichen. Warum wir uns für diesen Weg entschieden haben, kannst Du hier nachlesen.

Einen umfangreichen Überblick über unsere vergangenen Bildungsprojekte bekommst Du hier.

Eine derzeit besonders große Herausforderung ist allerdings die anhaltende Dürre in Ostafrika. Wie wir in Kenia Hungerhilfe leisten konnten, kannst Du hier erfahren.

Deine regelmäßige Unterstützung für unsere Not- und Katastrophenhilfe ist daher gefragt. Welche praktischen Vorteile dafür sprechen, haben wir hier zusammengefasst.

Du kannst außerdem nicht nur bei akuten Katastrophen helfen, sondern mit Deiner Spende auch nachhaltige Projekte fördern, wie zum Beispiel eine neue Krebsstation, Medikamente und weitere Ausstattung für die Behandlung in der Tawfiq Klinik in Kenia. Mehr Informationen dazu bekommst Du hier.

Alternativ zu den einzelnen Beiträgen kannst Du Dir die digitale Ausgabe unserer Spenderzeitschrift auch kostenlos als PDF herunterladen.

Gerne würden wir uns auch über Dein Feedback zu unserer rein digitalen Ausgabe freuen.

Die muslimehelfen-Spenderzeitschrift exklusiv in digitaler Form

Zugehöriges Projekt

Gutes für Waisen - mit Dir bei muslimehelfen

Damit sich Waisen nicht als Belastung fühlen müssen

In Notzeiten wie diesen ist die Versorgung mit Lebensmitteln für alle Bedürftigen ohnehin schwierig. Waisen stehen zusätzlich vor der Herausforderung, dass ihnen der Schutz durch ihre Eltern oder durch einen von beiden Elternteilen fehlt. Sofern sie nicht von ihren Müttern alleine aufgezogen werden, sind sie daher darauf angewiesen, dass sich andere Angehörige wie ihre Großeltern, Onkel oder Tanten um sie kümmern, obwohl sie bereits mit ihrer eigenen Versorgung zu kämpfen haben.

Mit Deiner Unterstützung für die Waisenhilfe, kannst Du einen Teil dazu beitragen, dass Waisen beispielsweise wie in unserem vergangenen Hilfsprojekt in Simbabwe Lebensmittel erhalten und damit die Situation für ihre Familien erleichtern können.

Wenn Du dazu in der Lage bist, möchten wir Dir außerdem ans Herz legen über die Einrichtung einer regelmäßigen Spende zu Gunsten der Waisenhilfe nachzudenken. So kannst Du nämlich nicht nur einmalig, sondern über verschiedene Hilfsprojekte dauerhaft Gutes für Waisen tun. Dafür musst Du einfach während dem Spendenvorgang das gewünschte Intervall auswählen.

Möge Allah (subhanahu wa ta’ala) Dich ebenso anhaltend dafür belohnen.

Amin und wassalam

Dein muslimehelfen-Team
Damit sich Waisen nicht als Belastung fühlen müssen

Zugehöriges Projekt

19. August - Welttag der humanitären Hilfe

Humanitäre Hilfe – nicht nur heute, sondern regelmäßig

Weltweit leben viele Millionen Menschen in Not.
Sie brauchen humanitäre Hilfe, um Katastrophen und Krisen zu bewältigen. Am heutigen Tag wird daher weltweit der humanitären Hilfe gedacht. 
Hilfe, die ohne stetige Unterstützung nicht möglich wäre.
Wenn Du ebenfalls in regelmäßigen Abständen Notleidenden helfen möchtest, laden wir Dich herzlich dazu eine Dauerspende zu Gunsten des muslimehelfen Notfall-Fonds einzurichten.

Dafür einfach während dem Spendenvorgang auf unserer Webseite Lastschrift als Zahlungsart auswählen und den Intervall von einmalig wahlweise auf monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich stellen.

 

Möge Allah Dich ebenso regelmäßig für Deine Großzügigkeit belohnen. Amin.

Neben der finanziellen Hilfe ist der heutige Gedenktag aber auch allen Helferinnen und Helfern gewidmet, die sich häufig unter schwierigen Bedingungen für Menschen in Not einsetzen. Diesen Geschwistern sind wir ebenfalls zu Dank verpflichtet. Auch sollten wir alle, die sich für die humanitäre Hilfe engagieren samt den Bedürftigen, die darauf angewiesen sind, in unsere Gebete einschließen.

Wassalam

Dein muslimehelfen-Team

PS: Alternativ zur Online-Spende kannst Du selbstverständlich auch einen Dauerauftrag über Deine Bank auf unser Spendenkonto beauftragen.
Nutze dabei den Verwendungszweck Nothilfe.

Unsere Bankverbindung lauten:
muslimehelfen
GLS Bank
IBAN: DE55430609676030448700
BIC: GENODEDEM1GLS

Humanitäre Hilfe – nicht nur heute, sondern regelmäßig

Zugehöriges Projekt

Ukraine: Ein Lebensmittelpaket enthielt Mehl, Reis, Buchweizen, Nudeln, Zucker, Tee und Speiseöl.

Eine Sorge von den Sorgen dieser Welt …

Gaby Hülsmann
Ukraine: Ein Lebensmittelpaket enthielt Mehl, Reis, Buchweizen, Nudeln, Zucker, Tee und Speiseöl.
Ukraine: Ein Lebensmittelpaket enthielt Mehl, Reis, Buchweizen, Nudeln, Zucker, Tee und Speiseöl..

Im Ramadan wetteifern Muslime darum, ihre Anstrengungen, gute Taten zu begehen, noch zu verstärken, da der von Allah zugesicherte Lohn ein Vielfaches übersteigt. In gleich zweierlei Hinsicht trifft dieses Hadith, das von Abu Huraira* überliefert wurde, auf die Gläubigen zu: Den Menschen eine Sorge von den Sorgen dieser Welt zu nehmen und einem Menschen in Bedrängnis Erleichterung zu verschaffen. Beides lässt sich beispielsweise durch das Bereitstellen von Lebensmitteln für eine bedürftige Person umsetzen. Durch die Ramadanhilfe von muslimehelfen erhalten viele bedürftige Menschen ein Lebensmittelpaket, welches so zusammengestellt ist, dass es für eine möglichst lange Zeit im Ramadan für eine Familie Mahlzeiten ermöglicht. Das Paket enthält landestypische Grundnahrungsmittel in entsprechender Menge.

Im vergangenen Ramadan, der ein weiteres Mal ganz unter den Auswirkungen und Einschränkungen der Coronapandemie stand, hat muslimehelfen 26 Ramadanhilfeprojekte in 17 Ländern erfolgreich umgesetzt. Insgesamt konnten 16.914 Familien berücksichtigt werden. Das klingt für manche erst einmal eher wenig, aber muslimehelfen ist eine kleine Hilfsorganisation. Man darf auch den Aspekt nicht außer Acht lassen, dass die durchschnittliche Personenanzahl in den Familien fünf beträgt. Unter „normalen“ Umständen planen die Partnerorganisationen von muslimehelfen vor Ort die Verteilungen schon frühzeitig, damit sie gute Preise von den Großhändlern erhalten, bevor der übliche Preisanstieg vor Ramadan einsetzt. Im vergangenen Jahr kamen zwei Erschwernisse hinzu: Zum einen gab es wegen Corona und der damit verbundenen gestiegenen Nachfrage nach Nahrungsmitteln, einen weltweiten Preisanstieg. Da das Budget schon Monate vor Beginn des Ramadans feststeht und an die Partnerorganisationen überwiesen wird, bewirkt ein Preisanstieg, dass die Menge der damit zu kaufenden Lebensmittel weniger wird. Somit verringert sich die Anzahl der Familien, die berücksichtigt werden können.

Indonesien: Hunderte Pakete und Tüten müssen mit den immer gleichen Lebensmitteln bestückt werden.
Indonesien: Hunderte Pakete und Tüten müssen mit den immer gleichen Lebensmitteln bestückt werden.

Zum einen gab es wegen Corona und der damit verbundenen gestiegenen Nachfrage nach Nahrungsmitteln, einen weltweiten Preisanstieg. Da das Budget schon Monate vor Beginn des Ramadans feststeht und an die Partnerorganisationen überwiesen wird, bewirkt ein weiterer, kurzfristiger und nicht abzusehender Preisanstieg und andere Faktoren, dass die Menge, der damit zu kaufenden Lebensmittel geringer ausfallen kann. Trotz umsichtiger und vorrausschauender Planung von muslimehelfen und seinen Partnern, kann ein solcher Fall in bewegten Zeiten wie diesen vorkommen. 

Wie dringend diese Hilfe von allen Begünstigten erhofft wurde, machen Stellungnahmen der Menschen deutlich, die bei den Verteilungen ein Lebensmittelpaket erhalten haben. So wie Rozina, sie ist 32 Jahre alt und lebt mit ihrem gelähmten Mann und den drei Töchtern im Rohingya-Flüchtlingslager in Hyderabad, Indien. Sie ist Alleinverdienerin und sagt: „Ich stand unter großer Anspannung, da es mir nicht möglich war meine Familie zu ernähren. Alhamdulillah, jetzt bin ich erleichtert, da wir für ungefähr den ganzen Monat Essen haben und das verdanken wir muslimehelfen und deren Unterstützung in diesen schweren Zeiten. Möge Allah sie alle segnen und ihnen Zufriedenheit in beiden Welten schenken. Niemand hat uns geholfen, wie ihr es getan habt. Vielen Dank ihr lieben Spender, ich werde das niemals vergessen. Ich hätte nie gedacht, dass ich so viele Lebensmittel erhalten würde. Nun brauche ich mir keine Sorgen mehr um meine Familie zu machen. Ich kann ihnen genug zu essen geben.“  

Kongo: Alle Lebensmittel müssen gewogen, verpackt und bis zur Verteilung gelagert werden.
Kongo: Alle Lebensmittel müssen gewogen, verpackt und bis zur Verteilung gelagert werden.

Auch Ali, 48 Jahre alt, aus Malindi, Kenia berichtet von seiner Situation, als er sein Lebensmittelpaket erhält: „Mein Name ist Ali und ich lebe in Malindi. Ich bin 48 Jahre alt und habe eine Frau und drei Kinder. Von Beruf bin ich Schneider. Ich habe eine Behinderung. Als im vergangen Jahr Corona anfing, ging es mit der Arbeit schlechter, so dass ich von Nachbarn und Menschen abhängig war, die es gut mit mir meinten. Ich bin muslimehelfen so dankbar dafür, dass sie uns Lebensmittel für Iftar gegeben haben, damit wir ohne Sorgen wegen des Essens fasten können. Möge Allah euch segnen und mit dem Paradies belohnen und euer Fasten und das eurer Familie annehmen.“

Muneerah ist 46 Jahre alt und lebt in Johannesburg in Südafrika. Auch sie hat ein Lebensmittelpaket erhalten und berichtet bei der Verteilung: „Mein Name ist Muneerah und ich habe keine Worte, um euch für dieses wundervolle Lebensmittelpaket, dass ihr mir gegeben habt, zu danken. Ich habe wegen Corona meine Arbeit verloren und mich gefragt, woher ich Essen zum Fastenbrechen bekommen soll. Alhamdulillah, Allah hat euch als eine Gnade zu mir gesandt und das weiß ich sehr zu schätzen. Möge Allah euch euren Lohn im Monat Ramadan vervielfältigen.“ 

Mit Allahs Hilfe und Deiner Spende konnte muslimehelfen die vergangene Ramadanhilfe ermöglichen. Möge Allah alle Beteiligten für ihr Mitwirken reichlich belohnen. Unterstütze muslimehelfen auch in diesem Ramadan und nimm jemandem eine Sorge von den Sorgen dieser Welt. 

Indien: Die Freude über die Lebensmittel ist bei allen Begünstigten groß.
Indien: Die Freude über die Lebensmittel ist bei allen Begünstigten groß.

*Imam an-Nawawi: Riyad us-Salihin Band 1, Hadith Nr. 245, Kapitel 29 

Abu Huraira – Allah habe Wohlgefallen an ihm – überliefert, dass der Gesandte Allahs – Allah segne ihn und gebe ihm Heil – sagte: „Wer einem Gläubigen eine Sorge von den Sorgen dieser Welt nimmt, dem wird Allah eine Sorge von den Sorgen des Tages des Gerichts nehmen. Und wer einem Menschen in Bedrängnis Erleichterung verschafft, dem wird Allah in dieser Welt und im Jenseits Erleichterung verschaffen …“ 

Eine Sorge von den Sorgen dieser Welt …

Zugehöriges Projekt

Blog-Von-Hunger-und-Entbehrung-2022_

Von Hunger und Entbehrung

Nadya Moussa
Blog-Von-Hunger-und-Entbehrung-2022_
Indien: Zwei von Tahiras Töchtern packen das Lebensmittelpaket aus.

Tahiras Töchter strahlen vor Freude. Vor ihnen steht ein weißer, rechteckiger Karton mit der grünen Aufschrift INDIA Covid-19 emergency relief – 2021 neben dem Logo von muslimehelfen. Tahira überlässt es ihren Töchtern das Paket zu öffnen. Sie staunen und freuen sich über Linsen, Erbsen, Öl und Bohnen. Nicht gerade das Alltägliche. Es sind Lebensmittel, Grundnahrungsmittel. Tahira ist 39 Jahre alt, alleinerziehende Mutter dreier Kinder und verwitwet. Sie lebt in einem kleinen Haus im alten Teil Hublis, einer Stadt im Distrikt Dharwad im Bundesstaat Karnataka an der Westküste Indiens. Ihr Mann ist bei einem Verkehrsunfall umgekommen. Er war Florist und Alleinverdiener seiner sechsköpfigen Familie. Er ist schon lange tot. Seine Witwe bemüht sich redlich, die Familie zu versorgen. Ihre Schwiegermutter ist fast siebzig und wie viele ihres Alters leidet sie an Diabetes. Viele Möglichkeiten hat Tahira nicht. Sie hat keine Ausbildung; wie hunderttausende anderer Frauen auch, arbeitet sie auf Tagelöhnerbasis.

Weltweit leidet jeder Zehnte

Arbeiten ist vielleicht das falsche Wort, sie versucht ihre Familie zu ernähren, den Mindestbedarf zu decken: wenigstens einmal am Tag eine Mahlzeit anzubieten, die Schulgebühren für die Mädchen zu bezahlen, Medikamente für die Schwiegermutter zu kaufen. All das stemmt sie allein, indem sie Beedies rollt, eine Art Zigaretten. Oft reicht es nicht. Vor allem in letzter Zeit. Kurz bevor sie im Juni 2021 das Lebensmittelpaket über die vierte Coronanothilfe erhalten hatte, hatte sie zwei Monate durchgehend nicht gearbeitet. Zwei Monate lang kein Verdienst, nichts. Schuld war der lockdown, mal wieder. In manchen Ländern gehört diese Maßnahme langsam zum Alltag. Schutz ist essenziell. Aber die Folgen sind bitter. Betroffen sind vor allem Familien wie Tahiras. Tagelöhner dürfen während des lockdowns nicht arbeiten, nirgendwo, nur System-relevante Bereiche sind geöffnet. Tagelöhner sind nicht System-relevant: die Rikschafahrer auf den Straßen, die kleinen Händler, die auf den Märkten ihre Waren anbieten. Die Gesellschaft braucht sie nicht. Dass sie, die Gesellschaft, die Tahiras und ihre Familien schon vor dem lockdown aufgegeben hat, spielt für sie keine Rolle. Doch kaum jemand rollt freiwillig Beedies oder verkauft aus Taiwan importierte Plastikschüsseln für wenige Cent, die nach dreimal Spülen vergilben. Ihnen allen fehlt es an Möglichkeiten. Möglichkeiten, die ihnen die Gesellschaft, die sie ausschließt, verwehrt. Tahira hatte Schwierigkeiten ihre Familie zu ernähren. Das verwundert nicht, vom Beedie-Rollen lässt sich kaum etwas verdienen und das, was man verdienen kann, reicht nicht, um etwas anzusparen. In der Folge hungert die Familie und wie sie Milliarden Menschen mehr.

Akuter Hunger meint die extremste Form; sie meint Unterernährung, die über einen klar definierbaren Zeitraum besteht. Menschen, die akutem Hunger ausgesetzt sind, sind oft zusätzlich von Krisen bedroht wie Naturkatastrophen, Kriegen oder bewaffneten Konflikten.

Chronischer Hunger hingegen ist eine langanhaltende Unterernährung, währenddessen der Körper weniger Nahrung aufnimmt als er benötigt. Diese Form ist weltweit und am weitesten verbreitet. Hauptgrund dafür ist Armut. Daher tritt chronischer Hunger oft zusammen mit anderem Mangel auf: fehlender Zugang zu sauberem Wasser und/oder Gesundheitsvorsorge.

Hunger entsteht meist durch Armut.

Versteckter Hunger ist eigentlich eine Unterform von chronischem Hunger. Sie ist sogar in Industrieländern verbreitet und entwickelt sich über eine lange Zeit hinweg. Versteckter Hunger ist meist Folge einer unausgewogenen Ernährung, über die dem Körper essenzielle Nährstoffe vorenthalten werden. Fehlen dem Körper durch Mangelernährung Spurenelemente wie Eisen, kann das verheerend enden. Wir benötigen Eisen für den Zellaufbau, in Wachstumsphasen ist es unverzichtbar. Aber auch Erwachsene brauchen es. Eisen bindet den eingeatmeten Sauerstoff an den Blutfarbstoff Hämoglobin. Fehlt Eisen, kann der Sauerstoff nicht über die Blutbahnen transportiert werden, obwohl wir ihn einatmen. Ein Mangel führt zu erhöhtem Herzschlag, Müdigkeit, Konzentrationsschwächen, Kurzatmigkeit, Schwächegefühl und einigem mehr. Eisenmangel ist vor allem bei Kindern und Frauen weit verbreitet. Fast 80% aller von Wachstumsstörungen betroffener Kinder leben in Konfliktzonen.

Durch extremen Eisenmangel hervorgerufene Anämie ist eine häufige Erkrankung bei Mädchen und Frauen bis zur Menopause, weltweit. Unbehandelt kann sie in extremen Fällen zum Tod führen. Eisen findet sich neben Fleisch, auch in Hülsenfrüchten, einigen Getreiden, Gemüsesorten, Eiern und Fisch. Wer am Tag nur etwa einen bis zwei Euro verdient und dann auch nur, wenn es ein guter Tag war, kann sich diese Lebensmittel kaum und erst recht nicht auf Dauer leisten. Ende Mai verlangten Händler in Hubli umgerechnet 53 Cent für ein Kilo Reis. Dieser Preis ist theoretisch, denn Reis wird nicht in Ein-Kilo-Packungen verkauft, in vielen Ländern gibt es Mindestmengen, z.B. ab 5 Kilo Reis. Zur selben Zeit kosteten ein Liter Sonnenblumenöl umgerechnet 1,91 Euro, ein Kilo Weizenmehl 45 Cent, ein Kilo Linsen 1,08 Euro, 500 Gramm Mungbohnen 1,16 Euro, 500 Gramm Erbsen 1,07 Euro, 500 Gramm rote Bohnen 96 Cent und 500 Gramm Augenbohnen 90 Cent. Ende Juli waren die Preise für die meisten der eben genannten Lebensmittel um weitere Cent angestiegen. Weltweit sind etwa zwei Milliarden Menschen verstecktem Hunger ausgesetzt.

Wie entsteht dieser Hunger? Gründe gibt es viele: Armut, Ungleichheit, Naturkatastrophen und Extremwetter, schlechte Staatsführung, Verschwendung von Ressourcen, Krieg und bewaffnete Konflikte sind einige davon.

60% der am meisten von Hunger bedrohten Menschen leben in Konfliktzonen.

Betroffen sind vor allem Menschen, die in ländlichen Regionen leben. Das hängt u.a. mit ihrer Lebensweise und den Gegebenheiten dort zusammen, aber auch von äußeren Einflüssen ab, die sich negativ auf die Betroffenen auswirken. Ein Großteil der von Hunger Betroffenen baut selbst Lebensmittel an und sollte sich daher selbst versorgen können. In der Regel steht den meisten aber weniger als 1,6 Hektar Landfläche zur Verfügung. Das klingt nach sehr viel, reicht aber nicht aus, um all das anzubauen, was verzehrt werden muss, um sich und seine Familie gesund ernähren zu können. Einige Pflanzen verlangen große Flächen, auf denen sie wachsen, und liefern auf kleineren Flächen weniger Erträge. Getreide beispielsweise. Gemahlene Getreidekörner ergeben Mehl zum Brotbacken. Aber bis eine genügende Menge an Mehl gemahlen ist, um daraus Brot herstellen zu können, muss viel Weizen, Gerste oder auch Mais geerntet werden. Und das ständig. Man isst nicht nur einmal im Jahr Brot und auch nicht ausschließlich. Sich selbst versorgende Kleinbauern haben keine Zeit einer anderen Tätigkeit nachzugehen. Landwirtschaft ist Schwerstarbeit, von morgens bis abends. Selbst wenn sie wollten, den meisten fehlt eine Ausbildung, um in einem anderen Bereich zu arbeiten. Hirten benötigen Weideflächen für ihr Vieh. Sie brauchen Land mit Wasservorkommen, das entweder von Flüssen durchzogen ist oder andere Wasserquellen bietet. Indigene Gemeinden leben mit und auf dem Land, das sie bewohnen. Bis heute werden sie immer weiter vertrieben und zurückgedrängt und so in ihrer Lebensweise behindert. Fischer sind zwar nicht auf Land angewiesen, aber leben vom Wasser und müssen ebenso wie Kleinbauern eine gewisse Menge erwirtschaften bzw. Fischmenge angeln oder in Netzen oder Reusen fangen, um davon leben zu können, den Großteil zu verkaufen und einen Teil davon selbst zu essen. Vom Verkauf des Fisches bezahlen sie anfallende Zusatzausgaben. Manche Tagelöhner arbeiten als ungelernte Landhelfer auf den Ackerflächen von Großgrundbesitzern oder reicheren Bauern.

Die Existenz all dieser Menschen wird mit jeder Flut, jeder Dürre, jedem Erdbeben, jedem Erdrutsch, jedem bewaffneten Konflikt und jedem Krieg bedroht. Naturkatastrophen verhindern über Monate, manchmal sogar über Jahre hinweg, dass die ansässigen Betroffenen zur Normalität zurückkehren können. Wenn die Ernte verheert ist, gibt es – je nach Anbau ñ im gesamten Jahr keine weitere Ernte mehr. Bewaffnete Gruppen, die länderübergreifend die Landbevölkerung belästigen, einschüchtern oder unterdrücken, verhindern, dass Bauern ihre Ernte einfahren oder aussäen können, halten Fischer davon ab, aufs Meer rauszufahren, schlagen ihre Boote ein und zerschneiden ihre Netze, entführen Kinder und begehen andere Straftaten. Sie stellen in vielen Teilen der Erde eine immer weiter zunehmende Bedrohung dar. Auch die für Handel und Verteilung von Grundnahrungsmitteln ausgebaute Infrastruktur leidet. Straßen und Bewässerungssysteme werden blockiert oder beschädigt. Handel kann nicht funktionieren, Waren können nicht transportiert, verkauft und verteilt werden. In Folge bleiben Händler auf ihren Waren sitzen, die verderben, oder können weniger Lebensmittel verkaufen, wodurch der Preis ansteigt und für manche unbezahlbar wird. Ganze Bevölkerungsteile leiden so.

10 von 13 der schlimmsten Lebensmittelkrisen weltweit werden durch Konflikte geschürt.

Kinder, die in Armut geboren werden, sterben sehr oft auch arm. Sie sind gefangen in einem Teufelskreis. Unterernährte Frauen, die sich während der Schwangerschaft nicht gesund und ausgewogen ernähren können, bringen oft unterentwickelte, untergewichtige Kinder zur Welt, viele werden zu früh geboren. Was mangel- oder unterernährten Kindern im Mutterleib fehlt, können sie nach der Geburt selten aufholen. Betroffene Kinder weisen in der Regel ein geschwächtes Immunsystem auf und sind häufiger anfällig für Krankheiten, besonders auch für chronische Krankheiten, selbst im Erwachsenenalter. Die kognitive und physische Entwicklung der Kinder leidet, sie wachsen weder körperlich noch reifen geistig wie ihre gesunden Altersgenossen. Jahre unzureichender Ernährung führen bei den Betroffenen zu Konzentrationsschwächen, auch im Erwachsenenalter. Kinder, die sich nicht konzentrieren können, schneiden in der Schule schlecht ab und haben daher weniger gute Chancen auf einen guten Ausbildungsplatz und später auf eine gute Arbeit. All das kann dazu führen, dass aus mangel- oder unterentwickelten Kindern Erwachsene werden, die nicht leistungsfähig sind und sich dauerhaft nicht auf eine Aufgabe konzentrieren können. Arbeitsmöglichkeiten zu finden, über die sie sich und ihre Familien ernähren können, ist schwer. Also bleiben die meisten arm.

Handel ist eine Quelle für Ungleichheit und Missstand, angefangen beim Welthandel. Lediglich einige wenige Länder regulieren den gesamten Welthandel. Denn Subventionen und andere Hilfsgelder fördern Wirtschaftszweige, nicht Menschen. Handelsabkommen sind oft ungerecht. Ärmere Länder können es sich nicht leisten, auf Abkommen zu verzichten. Zugutekommen diese Abkommen nur meist Firmen und Branchen aus Industrieländern, die Zugang zu fremden Märkten erhalten und sich Preisvorteile verschaffen können. Da entwicklungsschwächere Länder in der Regel Rohstoffe exportieren und keine eigene Industrie vorweisen, die Rohstoffe aber oft erst weiterverarbeitet überhaupt Profite abwerfen, haben sie nicht viel vom Handel, den sie betreiben. Gewinner dieser Geschäfte sind in der Regel die Abnehmerstaaten. Hinzu kommen Spekulanten, die an den Börsen mit Rohstoffen handeln und so nach Gutdünken Preise nach oben treiben oder in den Keller fallen lassen. Die beliebtesten Rohstoffe sind Öl, Weizen und andere Lebensmittel.

Ungleichheit ist oft strukturell beeinflussbar und trifft vor allem Frauen. Weltweit sind nach Studien des World Food Programme 690 Millionen Menschen Lebensmittelunsicherheit ausgesetzt. Sechzig Prozent von ihnen sind Mädchen und Frauen. In Regionen, in denen Hunger herrscht, essen Frauen weniger und meist nach allen anderen. Schon Mädchen werden benachteiligt – es werden mehr Mädchen als Jungen aus der Schule genommen. Auch später im Leben fehlt ihnen noch häufig der Zugang zu Bildung. Bei fehlenden und mangelhaften Bildungschancen ist die Gefahr groß, dass Frauen weniger selbstständig und öfter auf männliche Angehörige angewiesen sind. Mit fehlendem Wissen oder einer Ausbildung fällt es ihnen schwer, eine gute Erwerbsgrundlage zu finden, die es ihnen ermöglicht ihren Lebensunterhalt oder den ihrer Familie zu verdienen oder zu verbessern. Hinzu kommt, dass Frauen im Durchschnitt für dieselbe geleistete Arbeit geringer bezahlt werden als Männer. Besonders problematisch ist die Situation für Witwen oder Geschiedene, die nicht nur kulturell stigmatisiert werden, sondern auch oft von anderen Verwandten oder Familienangehörigen keine Unterstützung erwarten können.

Möglich sind diese Ungerechtigkeiten oft durch schlechte Staatsführung, die Gleichheit und Gleichberechtigung verhindern, indem die eingebrachten Gesetze und die Politik allgemein am Bedarf der Ärmsten Bevölkerungsteile vorbeigehen. Strategien, welche die Landwirtschaft stärken und ausbauen, gibt es kaum. Viele Länder sind u.a. auch deshalb von importierten Grundnahrungsmitteln abhängig. Weitverbreitete Korruption und Landraub verhindern eine positive Entwicklung ebenso.

Viele dieser Punkte treffen auch auf Tahira und ihre Familie zu. Sie haben Lebensmittel erhalten, die vorerst ausreichen. Doch aus einem Karton wachsen sie nicht nach. Wenn sie aufgebraucht sind, wird die Familie wieder hungern, wie andere auch.

Schau hin. Hilf mit. Jede Spende hilft, Menschen in Not zu unterstützen.

Von Hunger und Entbehrung

Zugehöriges Projekt

mh notfall fonds

Not- und Katastrophenhilfe/Notfall-Fonds: Das sind die Vorteile

mh notfall fonds

Zur Arbeitsweise von muslimehelfen gehört, dass wir Spenden nicht für einzelne Hilfsprojekte oder bestimmte Länder, sondern allgemeiner gefasst für verschiedene Spendenzwecke entgegennehmen. So zum Beispiel für die Not- und Katastrophenhilfe, aber warum ist das so?

Zunächst bietet dieses Vorgehen die Möglichkeit bereits vor dem Eintreten von Naturkatastrophen oder Notfällen Spenden anzunehmen und bereitzuhalten, was im Bedarfsfall kostbare Zeit einspart.

Auch erlaubt uns dies Notleidenden unabhängig von der medialen Aufmerksamkeit helfen zu können, denn häufig brauchen auch Menschen Hilfe, die es nicht in die Nachrichten oder in die Social Media Trends schaffen. So zum Beispiel viele Bedürftige in unseren Projektländern, die wegen den Folgen der Pandemie dringend Lebensmittelhilfe benötigen.

Weiterhin können Spender dank diesem Vorgehen jederzeit Spenden für die Nothilfe leisten, ohne sich dabei zu überfordern.

Notfall-Fonds: Das sind die Vorteile

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