Wann ist Ramadan 2022?

Als muslimische Hilfsorganisation erreichen uns häufig Fragen, wann Ramadan in diesem Jahr beginnt. 

Die kurze Antwort lautet: so Allah will ist der erste Fastentag gemäß Berechnung am Samstag, 02. April 2022. 

Nach der Mondsichtung kann der Termin allerdings abweichen. Aber warum ist das so?

Dies hängt damit zusammen, dass es verschiedene Ansichten darüber gibt, wie man den Mond zu sichten hat. Beispielsweise, ob man den Mond etwa mit bloßem Auge sichten muss oder auch einfache optische Hilfsmittel wie ein Fernglas dafür verwenden darf oder ob gar die Beobachtungen eines modernes Observatoriums eingesetzt werden dürfen.

Und dann gibt es noch die grundsätzliche Unterscheidung, ob die Sichtung nun eine lokale oder eine globale Verbindlichkeit hat. Bei der lokalen Sichtung ist weiterhin zu klären in welcher Region eine Gültigkeit besteht. Dazu kommen noch verschiedene Zeitzonen, die Wetterbedingungen und mögliche Fehler bei der Sichtung, die zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können.

Losgelöst von der Sichtung gibt es die Möglichkeit der Berechnung, mit der sich Wissen über die Mondsichel aneignet wird.

Was ist nun ausschlaggebend? Die tatsächliche Sichtung oder das Wissen

Der Quran gebietet lediglich das Fasten und äußert sich nicht explizit dazu, ob nun die Sichtung oder das Wissen den Anfang des Ramadans markiert. Wir lernen jedoch auch aus dem Quran, dass sich der Verlauf der Himmelskörper prinzipiell berechnen lässt, so wie wir beispielsweise auch die Gebetszeiten im Voraus berechnen. Damit wird zwar nicht vorgeschrieben, dass der Start des Fastenmonats zu berechnen ist, aber zumindest wird bestätigt, dass eine astronomische Bestimmung der Himmelskörper möglich ist.

Daher müssen wir auf die Sunnah blicken, die in dieser Angelegenheit nicht ganz eindeutig ist. Die Gelehrten ziehen nämlich aus den einschlägigen Hadithen verschiedene Argumente für und gegen die jeweiligen Ansichten, die wir hier nicht in voller Gänze darstellen können. 

Zusammengefasst wird sprachlich, inhaltlich und mit dem Sinn und Zweck der Aussagen argumentiert. Für jede dieser Argumentationen finden sich zahlreiche namenhafte Gelehrte, die es zu respektieren gilt. Wer sich dessen bewusst ist, der kommt auch nicht auf die Idee mit jemandem darüber zu streiten.

Fazit: Beide Methoden sind legitim. Wir empfehlen jedoch sich aus praktischen Gründen einfach an der Moschee zu orientieren, die man für gewöhnlich im Ramadan besucht, da dort auch das Tarawih-Gebet und das Festgebet angeboten wird. 

Grundsätzlich sollten wir uns mehr Gedanken darüber machen, wie wir Ramadan beginnen und die gesegnete Zeit nicht mit Streitereien verbringen.

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